"Die inoffiziellen Ergebnisse stehen fest", sagte Erdogan am Abend in Istanbul. "Demnach hat unser Volk meiner Person den Auftrag der Präsidentschaft und der Regierung gegeben."
Laut Ergebnissen der amtlichen Nachrichtenagentur Anadolu lag Präsident Recep Tayyip Erdogan nach Öffnung von 95 Prozent der Wahlurnen mit 52,7 Prozent klar vorn. An zweiter Stelle rangierte der CHP-Kandidat Muharrem Ince mit 30,7 Prozent, gefolgt von Selahattin Demirtas von der prokurdischen HDP mit 8,0 Prozent. Demnach wurde Erdogan bereits im ersten Wahlgang wiedergewählt,
Erdogan kann auch im Parlament mit einer Mehrheit rechnen: Dort liegt seine Partei AKP zusammen mit der Verbündeten MHP bei 54 Prozent. Die Kurdenpartei HDP hat gute Chancen, die Zehn-Prozent-Hürde zu überwinden und den Sprung ins Parlament zu schaffen.
Mit den Wahlen ist die Einführung des von Erdogan angestrebten Präsidialsystems abgeschlossen. Der neue Präsident wird Staats- und Regierungschef und mit weitreichenden Vollmachten ausgestattet. Einen Ministerpräsidenten gibt es künftig nicht mehr. Nach Angaben von Anadolu lag die Wahlbeteiligung in der Türkei bei gut 87 Prozent. Wahlbeobachter meldeten Unregelmäßigkeiten bei der Abstimmung am Sonntag. Die größte Oppositionspartei CHP erhob schwere Manipulationsvorwürfe.