Ein Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks sagte, alleine in den letzten 24 Stunden hätten rund 18.000 Angehörige der Rohingya-Minderheit die Grenze nach Bangladesch überquert. Besonders kritisch ist die Lage weiter in der Grenzstadt Cox's Bazar. Dort müssen die Flüchtlinge teils unter freiem Himmel übernachten, Nahrungsmittel und Medikamente sind rar. Die Regierung von Bangladesch kündigte den Bau von 14.000 neuen Notunterkünften an.
Die Regierungschefin des Landes, Sheikh Hasina, brach nach New York auf. Sie will nach Angaben eines Sprechers am Dienstag an die Vollversammlung der Vereinten Nationen appellieren, ihrem Land Hilfe zu leisten. Ihre Regierung macht auch Druck auf Myanmar, die Politik der "ethnischen Säuberungen gegen die Rohingya" zu beenden. Diesen Vorwurf hatten zuvor auch führende UN-Vertreter erhoben.
"Krieg" gegen Myanmar gefordert
Anhänger islamistischer Gruppen in Bangladesch forderten am Freitagabend bei einer Demonstration "Krieg" gegen Myanmar und begründeten dies mit der Gewalt gegen die Muslime. Der Konflikt in dem Bundesstaat Rakhine war Ende August eskaliert, als Rohingya-Rebellen Soldaten und Polizisten angriffen und dutzende Sicherheitskräfte töteten. Das Militär reagierte mit brutaler Gegengewalt. Hunderte Menschen wurden getötet, ihre Häuser niedergebrannt.