Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will wegen des Gaza-Kriegs nicht mehr mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprechen. "Netanjahu ist für uns keine Art von Gesprächspartner mehr. Wir haben ihn gelöscht, wir haben ihn durchgestrichen", so Erdogan laut einer Pressemitteilung vom Samstag.
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Wegen "humanitärer Tragödie": Türkei ruft Botschafter zurück
Auch die türkischen Botschafter hat das Außenministerium aus Israel zurückgerufen – offiziell "zu Konsultationen". Der Grund: Israel habe sich geweigert, einer Waffenruhe zuzustimmen und zu erlauben, dass humanitäre Hilfe ungehindert in den Gazastreifen gelassen wird. Israel verursache durch die ständigen Angriffe gegen Zivilisten in Gaza eine humanitäre Tragödie.
Israel hat sein diplomatisches Personal schon vor einer Woche aus der Türkei abgezogen. Anlass war eine Aussage von Erdogan bei einer pro-palästinensischen Kundgebung in Istanbul, in der er Israel "Kriegsverbrechen" vorwarf.
Türkei will diplomatische Beziehungen fortsetzen
Dessen ungeachtet will Erdogan die diplomatischen Beziehungen zu Israel aufrecht erhalten. "Die Verbindungen komplett zu kappen, ist nicht möglich, besonders in der internationalen Diplomatie."
Die Türkei nutze alle diplomatischen Optionen, um "das Blutvergießen zu stoppen". Man spreche auch weiter mit israelischen Geheimdienstvertretern, dem Außenministerium sowie mit der Hamas und den palästinensischen Behörden.
Erdogan kritisiert einseitige Unterstützung für Israel
In seiner Pressemitteilung kritisiert Erdogan außerdem die breite internationale Unterstützung für Israel. Der "gesamte Westen, besonders Amerika, ist derzeit auf der Seite Israels".
Von der EU könne man keine faire Haltung gegenüber den Menschen im Gazastreifen erwarten. Die EU-Staaten fordern tatsächlich jedoch Feuerpausen und geschützte Korridore für die Menschen im Gazastreifen.
Mit Informationen von dpa, AFP, Reuters und AP
Im Video: Pro-Palästina Kundgebung in Berlin
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