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Verbraucherschützer warnen vor der süßen Gefahr

Verbraucherschützer warnen vor der süßen Gefahr

Zuckerhaltige Getränke machen dick und krank. Deswegen will Großbritannien eine Sondersteuer für überzuckerte Getränke einführen. Eine Gute Idee - wie Foodwatch meint und fordert von der Bundesregierung ähnliches. Von Vera Cornette

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

"Zucker ist das neue Rauchen", sagt Martin Rücker, Chef von Foodwatch, bei der Vorstellung des sogenannten "Coca Cola Reports". Die Verbraucher-Organisation kritisiert darin, dass Süßgetränke "flüssige Krankmacher" seien. Sie würden unter anderem Krankheiten wie Übergewicht, Diabetes und Karies fördern.

Steuer auf Süßgetränke wie in Großbritannien

Zuckergetränke seien nur leere Kalorien, ohne Nährstoffe und ohne entsprechende Sättigung. Deshalb macht sich Foodwatch für eine Zuckersteuer stark: "Wir fordern eine Herstellerabgabe für zuckerhaltige Getränke, das Geld, das dadurch zusammen kommt, kann zur Gesundheitsförderung genutzt werden - so wie das auch in Großbritannien gemacht wird", meint Rücker von Foodwatch.

Hersteller senken Zuckergehalt in ihren Getränken

Ab Freitag gilt in Großbritannien eine Zuckersteuer. Die Steuer sieht eine Abgabe von umgerechnet 0,20 Euro pro Liter auf Getränke vor, die mehr als fünf Gramm Zucker je 100 Milliliter enthalten. Bei mehr als acht Gramm erhöht sich die Abgabe auf 0,27 Euro pro Liter. Zum Vergleich: In Deutschland enthalten Fanta und Sprite neun Gramm Zucker pro 100 Milliliter.

Namhafte Getränke-Hersteller haben den Zuckergehalt schon reduziert - einen direkten Zusammenhang mit der Einführung der Steuer dementierte allerdings Coca Cola.

Aufklärung statt Abgabe

Die neue Landwirtschafts- und Ernährungsministerin Julia Klöckner will jedenfalls keine Steuer auf zuckrige Softdrinks - und erteilt einer Abgabe eine Absage: "Wenn man eine Zuckersteuer erhebt auf ein Produkt, ist damit noch nicht gewährleistet, (...) dass wir das Thema Fehlernährung in den Griff bekommen", sagt Klöckner. Sie spricht von einer Gesamtstrategie, von Aufklärung und Bewusstsein - wie das konkret laufen soll, sagt sie nicht.

Kritik am Influencer-Marketing von Youtube

In einem Punkt sind sich Ministerin und Foodwatch jedoch einig: Getränke-Hersteller sollen mit ihrer Werbung nicht gezielt Kinder ansprechen. Coca Cola aber betreibt einen eigenen Youtube-Kanal: In den Videos greifen bekannte Youtuber beiläufig zur süßen Brause. Laut Coca Cola-Sprecher seien diese Aktivitäten aber unproblematisch. Begründung: Die Videos richten sich an Kinder über 13 Jahre. Zwar ist Youtube tatsächlich erst für Jugendliche ab 13 erlaubt, doch ist beim Surfen auf der Plattform keine Altersprüfung erforderlich.