Polio-Impfkampagne im Gaza-Streifen wird von Fund toter Geiseln überschattet

Tel Aviv: Wenige Stunden nach dem Fund der Leichen von sechs weiteren israelischen Geiseln hat im Gaza-Streifen eine große Impfkampagne gegen das Poliovirus begonnen. In der Region war vor kurzem der erste Fall von Kinderlähmung seit 25 Jahren festgestellt worden; nun sollen innerhalb einer guten Woche 640.000 Kinder gegen das hochansteckende Virus immunisiert werden. In dieser Zeit will die israelische Armee zeitlich und örtlich begrenzte Kampfpausen einhalten. Laut Regierungschef Netanjahu soll es sich dabei jedoch nicht um eine Waffenruhe im klassischen Sinne handeln. Nach dem Fund der toten Geiseln in einem Tunnel unweit der Stadt Rafah hatte Netanjahu der Hamas vorgeworfen, Bemühungen um eine Waffenruhe systematisch zu torpedieren. Wer Geiseln ermorde, wolle keinen Deal, so der Regierungschef.

Sendung: Bayern 2 Nachrichten, 01.09.2024 15:00 Uhr

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