Durch das 1:0 beim Bundesliga-Zweiten Schalke 04 hat Kovac seine Mannschaft erneut ins DFB-Pokalfinale geführt. "Zweimal hintereinander mit Frankfurt im Finale zu stehen, ist eigentlich nobelpreiswürdig", sagte der Coach. Im Vorjahr verlor er mit den Hessen 1:2 gegen Borussia Dortmund. Nun geht es am 19. Mai in seinem letztem Spiel als Eintracht-Coach ausgerechnet gegen seinen zukünftigen Arbeitgeber FC Bayern.
Frankfurt voller Eintracht
Der 46-Jährige sieht den Finaleinzug auch als Beleg dafür, dass die Aufregung um seinen Wechsel zu Bayern München die Mannschaft nicht belastet. "Man hat gesehen, dass wir eine Eintracht sind. Wir stehen alle zueinander. Was uns der eine oder andere hier reinsingen wollte, hat nicht funktioniert", sagte der Kroate und konstatierte: "Wir sind die Eintracht."
"Kein Problem" mit dem Scheidenden
Kritische Stimmen gegen den scheidenden Trainer? Gibt's nicht, dafür viel Lob. Sportdirektor Bruno Hübner brach eine Lanze für Kovac. "Anfeindungen gegen Niko sind nicht gerechtfertigt. Er ist ein ganz aufrichtiger Mensch, er hat immer die Wahrheit gesagt", betonte der 57-Jährige. Die Mannschaft habe "ein Stück weit auch für den Trainer gespielt". Auch Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic schlug versöhnliche Töne an: "Zwischen Nico und mir gibt es gar kein Problem. Es war ein bisschen getrübt an dem Tag, aber dann geht es auch wieder weiter. Wir schauen nach vorne und wollen es erfolgreich zu Ende bringen, das ist unser Antrieb." Das bestätigte auch Kovac: "Ich kann Ihnen versichern, dass bei uns alles tipptopp ist."
"Zuckerbrot" in Berlin
Über die Besonderheit der Konstellation im Pokalendspiel wollte Kovac nicht sprechen. Wohl aber beschäftigte ihn die Stärke seiner künftigen Mannschaft. "Man hat gesehen, welche Dominanz die Bayern am Dienstag hatten", sagte er mit Blick auf das 6:2 des FC Bayern im ersten Halbfinale bei Bayer Leverkusen. Für die Eintracht gelte aber erst einmal alle Aufmerksamkeit dem Kampf um einen Europapokalplatz in den letzten vier Ligaspielen der Saison: "Was in Berlin kommt, ist ein Zuckerbrot." "Da kann er gleich mal zeigen, was er kann", diesen Seitenhieb mit Augenzwinkern konnte sich Frankfurts Sportdirektor dann doch nicht verkneifen.