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Munich Airport LabCampus

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Region München - Bayerns "Silicon Valley"

Bayern gilt als attraktiver Standort für Start-ups, vor allem im Münchner Universitätsumfeld. In der Innenstadt entstehen genauso wie am Flughafen neue, hochmoderne Zentren. Doch die Jungunternehmen leiden nach kürzester Zeit unter hohem Kostendruck.

Isabell Franck ist jung und erfolgreich. Mit ihrem Start-up-Unternehmen hat sie bereits Auszeichnungen gewonnen und große Unternehmen auf sich aufmerksam gemacht. Die 30-Jährige und ihre fünf Kollegen haben an der Technischen Universität München studiert. Der Standort für ein Start-up sei ideal, meinen sie: Man profitiere von einer guten Infrastruktur und einem stabilen Netzwerk zur Industrie.

"Wir haben viele Coaches und es gibt viele Leute, die einem helfen. Außerdem kann man hier eine gute Infrastruktur nutzen und wir profitieren von einem Netzwerk zur Industrie." Isabell Franck, Start-up-Unternehmerin

Prosperierende Wirtschaft in florierendem Umfeld

Mit ihrer Erfindung, einer Software zur Optimierung von Produktionsabläufen, konnten Isabell und ihre Kollegen bereits einen bayerischen Autobauer überzeugen. Was etwas sperrig klingt, ist eine praktische Idee. 

"Unsere Software berechnet die genaue Positionen beim Einbau von Autotüren in die Karosserie. Da gibt es immer wieder Zwischenräume, die man nicht will und die mit Muskelkraft eingepasst werden müssen. Mit unserem Programm kann das verhindert werden, damit die Türe am Schluss auch exakt passt." Maksim Greiner, Mitbegründer des Start-ups

In München arbeiten die Hochschulen eng zusammen. Die Technische Universität zum Beispiel bringt jedes Jahr über 70 Start-ups hervor.

"Von der TU, über die Ludwig-Maximilians- Universität bis zur Hochschule München. Jeder hat sein eigenes Gründerzentrum. Das sind natürlich ideale Bedingungen für Start-ups. Wir arbeiten sehr eng zusammen, um die nächste Generation von Unternehmern zu fördern." Helmut Schönenberger, UnternehmerTUM

Am Flughafen München entsteht derzeit ein "LabCampus". Auf einer riesigen Fläche im Nordwesten des Airport-Areals rollen bereits die Bagger. Das Ideenzentrum soll Start-ups, Investoren und große Unternehmen zusammenbringen. Geplanter Start: 2020.

Wäre da nicht das Problem mit den enormen Kosten...

Kein Wunder also, dass die Metropolregion München europaweit zu den Top-Standorten für Start-ups zählt, wie aktuelle Studien belegen. Einziger Nachteil: bezahlbaren Wohn- und Arbeitsraum zu finden. Das haben auch Isabell und ihre Kollegen am eigenen Leib zu spüren bekommen. Vorerst konnten sie in den Highlight Towers, im Münchner Norden, eine Bleibe finden. Das Projekt wird von EU-Fördermitteln unterstützt. Doch bald müssen sie umziehen, nach Garching. Und wer weiß, wie lange sie dort bleiben können. "Ich fühle mich schon ein wenig wie eine Nomadin", gesteht Isabell Franck.

Den nächsten Schritt haben die jungen Unternehmer schon vorbereitet: Sie wollen ihre Erfindung zum Patent anmelden.