"H&M hat eine soziale Verantwortung und deshalb brauchen wir ein schriftliches Bekenntnis für die über 300 Stellen in Großostheim", so Verdi-Generalsekretär Peter König vorab im BR-Gespräch.
Der Konzern betreibt in Großostheim seit 1999 auf ca. 40.000 qm ein Lager, das Mitte 2018 geschlossen werden soll. Seitdem kämpfen Betriebsrat und Gewerkschaft mit vielen Aktionen für den Erhalt der Arbeitsplätze in Großostheim. Zuletzt haben die Mitarbeiter am Montag (23.04.) in Aschaffenburg gegen die Schließung demonstriert.
Dritte Runde wird wohl keine Ergebnisse bringen
König zufolge gebe es viele Möglichkeiten, wie sich das Unternehmen am Standort neu aufstellen könnte. Unter anderem könne er sich vorstellen, dass die Luftfracht aus Frankfurt direkt in Großostheim bearbeitet wird. "Es gibt genügend Möglichkeiten, wenn nur ein Wille da ist, den Standort weiter zu betreiben."
Allerdings rechnet König auch heute nicht mit einem Ergebnis und verweist bereits auf den 3. Mai, wo eine vierte Einigungsstellensitzung anberaumt wurde. "Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll, denn H&M blockiert seit Monaten", so König. Es sei möglich, dass am 3. Mai bereits erste Kündigungen ausgesprochen werden. "So wie es hier in Großostheim läuft, wo sich ein Arbeitgeber aus seiner sozialen Verantwortung heraus stiehlt, ist es mir seit 25 Jahren noch nicht passiert."
Hamburg statt Großostheim?
Das Unternehmen hat den Beschäftigten eine Weiterbeschäftigung im gut 500 Kilometer entfernten Hamburg angeboten. Dies ist aus Sicht vieler Angestellter, die bereits über 50 Jahre alt sind, nicht zumutbar. Außerdem bot H&M als Umzugsbonus eine Einmalzahlung von 2.500 Euro brutto an. Ver.di fordert von H&M einen Beschäftigungssicherungstarifvertrag.