Donald Trump lässt im Handelsstreit mit China seinen Worten Taten folgen: Der US-Präsident bringt Strafzölle auf chinesische Waren im Wert von 50 Milliarden US-Dollar auf den Weg - das entspricht einem Zollsatz von 25 Prozent. Die Beschränkungen sollen ab dem 6. Juli gelten.
Trump hatte bereits vor Wochen damit gedroht, China mit Zöllen zu bestrafen. Darauf folgte zunächst ein Prüfprozess. Peking wiederum hatte mehrmals vor Strafzöllen gewarnt: Etwaige Wirtschafts- und Handelsabkommen zwischen den beiden Regierungen würden in diesem Fall nicht zustandekommen. Die Volksrepublik hatte beispielsweise im Mai versprochen, mehr Sojabohnen, Erdgas und andere Güter aus den USA einzuführen. Außerdem betonte China, als Gegenmaßnahme mit eigenen Zöllen auf US-Produkte zu reagieren.
China: „Entschlossen unsere Interessen zu schützen“
Daran hält Peking weiterhin fest und kündigte sofortige Vergeltung an. Man werde „umgehend reagieren und die erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um unsere legitimen Rechte und Interessen entschlossen zu schützen“, sagte Geng Shuang, ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums.
Donald Trump beeindruckt das wenig. Die Strafzölle seien wegen „unfairer Praktiken“ Chinas notwendig: Konkret kritisierte er den Diebstahl von geistigem Eigentum und Technologien der USA. In seiner Mitteilung machte er ebenfalls klar, dass er eine weitere Eskalation nicht scheut: Mögliche Gegenzölle Chinas würden die USA abermals mit Zöllen beantworten – damit droht eine handelspolitische Abwärtsspirale.
EU-Zölle sollen spätestens ab Juli gelten
Bereits tags zuvor hatten zudem die 28 EU-Staaten beschlossen, Vergeltungszölle gegen die USA auf den Weg zu bringen. Vertreter der Länder nahmen die von der EU-Kommission aufgesetzte Liste mit US-Produkten einstimmig an. Darauf stehen neben Stahlprodukten unter anderem Bourbon-Whiskey, Harley-Davidson-Motorräder und Levi's-Jeans. Die Gegenmaßnahmen sollen spätestens ab Anfang Juli greifen.