Es ist herbstlich, das Wetter kühl und feucht, die Bäume verlieren ihre Blätter. Gartenbesitzer fangen bereits an zu harken und zu fegen. Ein Problem ist die Entsorgung der Laubberge. Sie zu verbrennen, ist keine Lösung, denn grundsätzlich dürfen Laub, Rasen-, Strauch- oder Baumschnitt von Privatleuten nicht verbrannt werden. Verstöße werden als Ordnungswidrigkeit geahndet.
Darum ist Laub im Garten so wertvoll
Bioabfälle müssen getrennt gesammelt werden, um sie besser wiederverwerten zu können. Denn durch das Verbrennen geht wertvolle Biomasse verloren. Außerdem werden durch das Verbrennen von den meist feuchten Gartenabfällen auch viele Schadstoffe und Feinstaub freigesetzt.
Die Feuchtigkeit führt zu starker Rauchentwicklung. Das stinkt nicht nur, sondern kann auch für Allergiker und Menschen mit Atemwegserkrankungen ein Problem werden.
Laubhaufen - ein Winterquartier für Igel und Co.
Das Verbrennen von Laub und Gartenabfälle wird auch für viele Kleintiere wie Igeln, die in den Haufen Schutz gesucht haben, eine tödliche Gefahr. Warum den Tieren nicht bewusst einen Unterschlupf für den Winter bauen? Schichten Sie das Laub in einem ruhigen Gartenwinkel zu einem großen Haufen auf.
Mehrere Fichtenzweige darüber gelegt verhindern, dass zu viel Nässe eindringt oder der Wind alles verbläst. Im Laub machen es sich viele Nützlinge den Winter über gemütlich, angefangen vom Igel bis zum Marienkäfer.
Laub sammeln und kompostieren
Statt das Laub zusammenzukehren und über Biotonne oder kommunale Grüngutsammelstellen zu entsorgen, ist es am besten, Gartenabfälle auf dem eigenen Grundstück zu kompostieren. Aus dem Herbstlaub wird in freier Natur wieder Humus, aus dem sich die Pflanzen Nährstoffe holen, um wieder frische Blätter zu treiben.
Die alten, abgeworfenen Blätter sind nur eine Station im Kreislauf der Natur. Wer das versteht, wird Herbstlaub nie als unnützen Abfall begreifen, sondern es recyceln - beispielsweise als Mulchdecke auf abgeräumten Beeten oder in Hochbeeten.
Welches Laub kompostieren sich besonders zum Kompostieren eignet
Schnell verrottendes Laub von Ahorn, Linde, Esche, Birke, Weide, Robinie sowie vielen Sträuchern wie Hasel, Forsythie oder Holunder darf in kleinen Mengen auch auf den Kompost. Mit Grasschnitt, Küchenabfällen oder anderem Grüngut gemischt zersetzt es sich dort rasch. Einfach mit dem Rasenmäher zerschreddern, dann rottet es noch schneller.
Blätter von Eichen, Platanen, Walnussbaum oder Pappeln enthalten viele Gerbsäuren und verrotten daher nur sehr langsam. Sie sollten nicht zum Kompost gegeben werden wie andere Laubarten, sondern können eigens kompostiert werden, etwa in einem schlichten Drahtkomposter. Auch wenn es mehrere Jahre dauert, bis aus solchen Blättern feine humose Lauberde geworden ist, lohnt es sich: Sie hat einen niedrigen pH-Wert und ist damit ideal für alle Pflanzen, die sauren Boden bevorzugen.
Laub als Bodenschutz vor der Winterkälte
Unter einer Laubdecke bleibt die Erde den Winter über gut geschützt. Die Bodenlebewesen, allen voran Regenwürmer, freut es. Schon im Frühling ist das meiste verrottet, das Beet bereit für die nächste Saat. Laub kann man auch gut unter Bäume und Sträucher kehren, dort hält es die Wurzeln der Gehölze warm und liefert gleich wieder verlorene Nährstoffe nach.
In Staudenrabatten dient Laub zwischen den Blumen als natürlicher Winterschutz. Es hält sowohl scharfe Fröste wie auch eisige Winde und vor allem allzu starke Temperaturschwankungen ab.
Laub - bester Winterschutz auch für Kübelpflanzen
Man kann mit trockenem Herbstlaub auch Kübelpflanzen einpacken, die draußen überwintern: Rosen anschütten, Lavendelbüsche einpacken oder Pflanzflächen mit Zwiebelgewächsen überdecken.
Vom Laub gut gepolstert kann der Winter kaum Schaden anrichten.
Achtung: Hier muss das Laub weg
Entfernen muss man das Laub dagegen immer vom Rasen, damit die Gräser darunter nicht faulen. Wege und Treppen werden auch gekehrt, damit man auf feuchtem Laub nicht ausrutscht. Vom einem Teich sollten Sie Laub umgehend abfischen, bevor es untergeht und am Teichgrund vermodert.
Denn dort entzieht es beim Verrotten Wassertieren und -pflanzen lebensnotwendigen Sauerstoff und setzt Faulgase frei.
Im Audio: Insekten-Müllabfuhr für Laub im Wald
Dieser Artikel ist erstmals am 19. Oktober 2020 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert und erneut publiziert.
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