Kaum ein Garten kommt ohne Rasen aus. Zwischen einem satten, grünen Rasen ohne jegliches Unkraut und einer wilden, bunten Wiese gibt es zahlreiche Gras-Varianten. Allen Rasenflächen gemein ist: Sie wollen gepflegt werden. Je nach Rasenart – ob Zierrasen, Gebrauchsrasen oder Wildblumenrasen – sind die Bedürfnisse des Grüns andere. Der klassische Allround-Rasen für den Hausgarten ist der Spiel- und Gebrauchsrasen.
Wie oft sollte man den Rasen mähen?
Grundsätzlich gilt: Wie oft Sie mähen sollten, hängt davon ab, was Sie erreichen wollen. Ein gleichförmig dichter Rasen lässt sich nur durch regelmäßiges Mähen, mindestens einmal in der Woche – gerne auch öfter – erreichen. In der Regel sagt man, dass der Rasen jeweils von sechs bis acht Zentimeter Höhe auf circa vier Zentimeter gekürzt werden sollte, damit die Gräser angeregt werden, Seitentriebe und eine entsprechend schöne Grasnarbe zu bilden.
Wann mäht man den Rasen zum letzten Mal im Jahr?
Als Vorbereitung für den Winterschlaf sollte der Rasen ein letztes Mal im Herbst gemäht werden. Zwar wächst er auch jetzt noch ein wenig, aber sehr viel langsamer als im Sommer. Optimal ist es, wenn Sie den Rasen für den Winter auf 4 cm Länge kürzen. Dabei ist es gerade jetzt wichtig, dass die Messer des Mähers scharf sind, da die Halme sonst nicht geschnitten, sondern durch stumpfe Messer nur ausgefranst werden. Ausgefranste Halme aber verbraunen und sind für Krankheiten deutlich anfälliger. Gerade in der kalten Jahreszeit kann es so zu Pilzbefall kommen. Deswegen ist es auch wichtig, dass Sie bei trockenem Wetter mähen. Bei nassem Rasen werden die Messer nämlich schneller stumpf.
Rasen mähen: flexibel bleiben
Auch wenn man grundsätzlich sagt, dass im Herbst der letzte Rasenschnitt fällig ist: Richten Sie sich lieber nach den Temperaturen und nicht nach dem Monat. Denn wenn es keinen Frost gibt, kann man auch bis in den Winter hinein mähen.
Rasendünger für ein kräftiges Wachstum
Neben dem regelmäßigen Rasenschnitt spielt es auch eine Rolle, wie oft man den Rasen düngt. Rasen hat einen hohen Nährstoffbedarf. Deshalb empfehlen Experten, den Rasen drei- oder viermal im Jahr zu düngen. Das schützt auch vor Moos, das eine Folge von Nährstoffmangel ist. Stickstoff und Eisensulfat stärken die Gräser. Wenn genügend gedüngt wird, verdrängt der Rasen das Moos und man hat einen schönen Rasen. Natürlich darf man auch das Gießen nicht vergessen.
Mähen und Düngen bewirken, dass der Rasen zügig und kräftig wächst und so auch Unkraut verdrängt. Denn in einem normalen Gebrauchsrasen fühlen sich auch Pflanzen wie Wegerich, Braunelle und Hahnenfuß wohl, die vom Rasenmäher häufig nicht "erwischt" werden. Damit diese nicht überhandnehmen, muss man den Gräsern durchs Düngen verhelfen, sich durchzusetzen. Düngen ist allerdings keine gute Idee, wenn man einen Naturgarten mit Blumenwiese bevorzugt, denn die Blumen mögen einen mageren Untergrund. Hier sollen die Gräser ja gerade nicht die Oberhand bekommen, sondern den Blumen und "Unkräutern" freien Raum lassen.
Düngen: Jeder Boden hat andere Ansprüche
Beim Düngen ist wichtig: Es soll nur einen Nährstoffmangel ausgleichen, eine Überdüngung sollte vermieden werden, denn viel hilft nicht viel, sondern kann sogar schaden - dem Rasen und der Umwelt. Es gibt verschiedene Arten von Rasendünger - zum Beispiel organische und mineralische Dünger. Welche Art die richtige ist, lässt sich nicht vereinheitlichen, denn die Nährstoffkonzentration variieren von Boden zu Boden. Um richtig düngen zu können, ohne Umwelt und Grundwasser zu belasten, sollte man eine Bodenanalyse vornehmen lassen, um den Bedarf richtig zu kalkulieren. Ökotest hat organische Rasendünger getestet. Von den elf getesteten Produkten schneiden acht mit "gut" oder sogar "sehr gut" ab, was die Schadstoffbelastung anbelangt.
Halten Sie den Rasen frei von Laub
Wenn immer wieder Blätter von den Bäumen fallen, ist es notwendig, den Rasen wöchentlich vom Laub zu befreien. Wenn man es liegenlässt, vergilbt das Gras darunter und wird anfällig für Pilzkrankheiten. Guter Nebeneffekt: Beim Rechen kann man auch gleich den alten Rasenfilz mit entfernen. Die Wurzeln bekommen so wieder mehr Luft.
Laub für den Garten nutzen
Statt das Laub zusammenzukehren und zu entsorgen, ist es besser, es zu kompostieren oder anderweitig zu verwenden. Man kann es zum Beispiel unter Bäume und Sträucher kehren. Dort hält es die Wurzeln der Gehölze warm und liefert gleich wieder verlorene Nährstoffe nach.
Muss man den Rasen vertikutieren?
Beim Vertikutieren scheiden sich die Geister und es kommt auch darauf an, was für einen Rasen man in seinem Garten hat und wie die Bedingungen sind: Stichwort Schattenrasen.
Spezialfall Schattenrasen
Ein Rasen gedeiht in der Regel nur, wenn er auch ein paar Stunden Sonne abbekommt. Für dunklere, beschattete Stellen im Garten bietet der Handel aber auch extra Schattenrasen an. Denn es gibt auch Rasengräser, die mit weniger Licht auskommen – Halbschattenrasen wäre daher die treffendere Bezeichnung. Eine sehr sorgfältige Rasenpflege ist hier aber unerlässlich, damit die Gräser unter den nicht optimalen Bedingungen trotzdem wachsen. Also häufiges Vertikutieren, Belüften und Sanden, ausgeglichene Düngung und ausgiebiges Wässern, empfiehlt BR-Gartenexpertin Karin Greiner.
Grundsätzlich tut es jedem Rasen gut, wenn die Grasnarbe angeritzt wird, um den Rasenfilz zu entfernen. So kommt wieder mehr Licht an die tiefsitzenden Wachstumszonen der Grashalme und Luft zu den Wurzeln. Manche Gartler sind aber auch der Überzeugung, dass bei einem normalen Gebrauchsrasen das Vertikutieren überbewertet wird. Vielleicht macht man die Entscheidung einfach vom Zustand des Rasens abhängig. Wer kein Moos im Rasen hat, kann sich das Vertikutieren sparen. Verdient der Rasen aber nicht mehr den Namen Rasen, weil kaum noch ein Grashalm durch den Moosteppich dringt, dann heißt es ran an den Vertikutierer oder den Vertikutierrechen. Denn dann muss das Moos weg, damit die Gräser wieder Luft bekommen und kräftig wachsen können.
Im Video: Schmidt Max sucht den richtigen Rasen
Dieser Artikel ist erstmals am 10. Oktober 2021 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert und erneut publiziert.
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