Bildrechte: Fränkisches Museum Feuchtwangen
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Exponat der Aberglauben-Ausstellung im Fränkischen Museum Feuchtwangen

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"Wer's glaubt, wird selig": Aberglaube im Museum Feuchtwangen

"Wer's glaubt, wird selig": Aberglaube im Museum Feuchtwangen

Der Aberglaube in all seinen Formen ist derzeit im Fränkischen Museum Feuchtwangen zu sehen. Die Sonderausstellung "Wer's glaubt, wird selig" zeigt mit vielen Ausstellungsstücken, wie der Aberglaube in der Bevölkerung lebt. Von Wolfgang Suk

Über dieses Thema berichtet: regionalZeit - Franken am .

Die Sammlung spannt einen Bogen des praktizierten Aberglaubens über Jahrhunderte hinweg bis zur Gegenwart. Die Esoterik als moderne Form des Aberglaubens fehlt dabei ebenso wenig wie frühere Mittel der Magie.

"Das Feld des Aberglaubens ist ein riesiges, ein ganz, ganz weites Feld. Und was ich am wenigsten interessant fand, das sind diese Glücksbringer aus der neueren Zeit: vierblättrige Kleeblätter und so weiter. Die haben wir jetzt ganz bewusst raus gelassen." Susanne Klemm, Museums- und Ausstellungsleiterin

Heilsbringer und Hexenbanner

Die Feuchtwanger Ausstellung zeigt dabei mit einer großen Fülle von Exponaten, dass der Aberglaube auch mit fließenden Grenzen zum christlichen Glauben vorkommt. So entwickelten etwa auch protestantische Christen – auch gegen Luthers Mahnungen – ihre eigenen Formen des Aberglaubens. In der Feuchtwanger Ausstellung gibt es als besonders prächtiges Anschauungsobjekt etwa einen kleinen Korallenbaum, an dem viele in Silber gefasste Heilsbringer hängen. Wenn das Heil sich nicht einstellen wollte – etwa weil möglicherweise Hexen ihre unheilvollen Kräfte über eine Person ausbrachten – dann musste ein Hexenbanner helfen: Bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts zogen Hexenbanner mit ihrem Koffer voller Bann-Mittel durch die Lande.

"Jeder Mensch will reich, schön, glücklich, verliebt sein und Krankheiten von sich fernhalten. Und der Aberglaube eröffnet relativ simple, einfache, rezeptartige Möglichkeiten, sich das zu verschaffen, was man will und das fernzuhalten, was einem schadet." Stephan Bachtler, Aberglauben-Spezialist und Mitgestalter der Ausstellung

Fester Platz im Alltag der Menschen

Rat suchte die Bevölkerung unter anderem bei Wahrsagern und Zauberern. Die Ausstellung "Wer's glaubt, wird selig" zeigt außerdem anschaulich, wie Dingbeseelung, Astrologie, Verwünschungen oder Volksmedizin und die Kenntnis der geheimnisvollen Kräfte der Mineralien und Pflanzen ihren festen Platz im Alltag der Menschen haben und hatten.

Die Ausstellung "Wer's glaubt, wird selig" dauert bis 10. Dezember.