Vor allem Krankenhäuser in Bayern, aber auch Arztpraxen haben immer öfter Probleme, freie Stellen zu besetzen und stellen deshalb gerne Ärztinnen und Ärzte aus dem Ausland an. Deren Zahl ist innerhalb eines Jahres um knapp neun Prozent gestiegen. Fast jeder zwölfte Mediziner im Freistaat kommt mittlerweile aus dem Ausland.
Mehr als die Hälfte der ausländischen Ärzte scheitert an Sprachtest
Bei der zahlenmäßig größten Gruppe, den Österreichern, dürfte es keine Sprachprobleme geben. Anders sehe das bei den ebenfalls großen Gruppen aus Rumänien, Ungarn, Griechenland, Tschechien, Slowakei und Russland aus, heißt es von der Landesärztekammer. Seit sie im April ihre Sprachtests verschärft hat, scheitert daran mehr als die Hälfte der Bewerber. Landes-Ärztepräsident Max Kaplan fürchtet, dass vorher etliche Ärzte nach Bayern gekommen sind, die mit der Verständigung Probleme haben.
"Es sind einige Jahre ins Land gezogen, wo eben diese Fachsprachen-Prüfung so nicht stattgefunden hat - und deswegen wir natürlich auch sicherlich Kolleginnen und Kollegen bei uns im System haben, die eben nicht über ausreichende Sprachkenntnisse verfügen." Max Kaplan, Landes-Ärztepräsident
Der Ärztepräsident hofft, dass diese Kollegen ihr Deutsch freiwillig verbessern. Und er fordert mehr Medizinstudienplätze in Deutschland, damit das hiesige Gesundheitssystem nicht mehr so stark auf Ärzte aus dem Ausland angewiesen ist.