Vertreter der Bürgerinitiative Netzwerk Trinkwasser (BINT) warfen den Behörden erneut Versäumnisse vor. Unter anderem habe die Trinkwasserkommission des Bundes bereits 2006 empfohlen, die Belastung mit der Chemikalie PFOA weiter zu reduzieren.
Versäumnisse auch bei Blutanalysen
Auch Blutanalysen der Bevölkerung wären bereits damals angeraten gewesen, so BINT, seien aber letztlich erst vor einigen Monaten durchgeführt worden. Dabei hatten sich bei fast allen Teilnehmern deutlich erhöhte Werte gezeigt. Für die Zukunft forderte die Initiative stärkere Qualitätskontrollen des Trinkwassers. Außerdem solle ein zentrales Register der PFOA-Belastung im gesamten Landkreis erstellt werden.
Landrat wirft BINT Heuchelei vor
Der Altöttinger Landrat Erwin Schneider (CSU ging auf die Forderungen nur am Rande ein. Er warf der Bürgerinitiative stattdessen heuchlerisches Verhalten vor. Denn deren Mitglieder kämpften zwar gegen PFOA, trügen aber selbst Kleidung, die mit der Chemikalie beschichtet sei. "Das finde ich unerträglich. Wenn man so blöd daherredet, muss man sich auch daran halten", sagte Schneider.
Pronold mahnt sachliche Diskussion an
Der Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Florian Pronold (SPD) nannte die Diskussion im Landkreis ein "Schwarzer-Peter-Spiel". Er wolle nicht der Schiedsrichter sein. Konkrete Zusagen machte der Bundespolitiker nicht.
PFOA weiter verringern - klare Grenzwerte erarbeiten
Es gehe nun darum, den Eintrag von PFOA und anderen gesundheitsgefährdenden Stoffen weiter zu verringern und in Zusammenarbeit mit der Wissenschaft klare Grenzwerte zu erarbeiten.