Mit kostenlosen Führungen und weiteren Aktionen sollen sich die Bamberger mit dem Thema Welterbe befassen können. Wichtig sei auch, die Touristen auf die Stadt zu verteilen. Nicht alle sollen gleichzeitig den Dom anschauen, so die Chefin des Zentrums Welterbe in Bamberg.
Steigende Touristenzahl
Bamberg zählte nach Angaben des Bamberg Tourismus & Kongress Service im Jahr 2016 knapp 660.000 Übernachtungen – das ist ein Zuwachs von 8,7 Prozent im Vergleich zum Jahr davor. Dazu kommen Millionen von Tagesgästen. Dass die Tourismuszahlen in der oberfränkischen Stadt stark gestiegen sind, beweist ein Blick ins Jahr 2002 – damals knackte die Zahl der Übernachtungen erstmals die Marke von 300.000.
Balance zwischen Touristen und Einheimischen
Inzwischen stößt der Touristenboom aber nicht überall in der Bevölkerung auf Zustimmung. Damit sich die Einwohner durch den hohen Besucherzuspruch nicht eingeengt und bedrängt fühlen, sollen tourismusinduzierte Auswirkungen auf den Lebensraum der Bamberger möglichst akzeptabel gestaltet werden, so der Bamberger Tourismus-Service Anfang des Jahres. Es brauche eine Balance zwischen den Interessen der Einheimischen und der Gäste.
Historisches Stadtbild
1993 wurde Bamberg in das Verzeichnis des Unesco-Weltkulturerbes aufgenommen. Begründung: Die Altstadt "repräsentiert in einzigartiger Weise die auf frühmittelalterlicher Grundstruktur entwickelte mitteleuropäische Stadt". Im historischen Stadtbild seien bedeutende Bauten aus dem 11. bis 18. Jahrhundert vertreten – mittelalterliche Kirchen ebenso wie barocke Bürgerhäuser und Palais. "Die Baukunst in Bamberg wirkte über Mitteldeutschland bis nach Ungarn und zeigt enge Verbindungen zu Böhmen in der Barockzeit", heißt es bei der Unesco.
Klein-Venedig in Bamberg
Bekannte Monumente sind der Dom, die Alte Hofhaltung, die Residenz, das inmitten des Flusses Regnitz gebaute Rathaus und das Fischerviertel "Klein-Venedig". Mehr als 1.000 Gebäude in der Altstadt stehen unter Denkmalschutz. Die historische Substanz ist auch deshalb noch so gut erhalten, weil Bamberg im Zweiten Weltkrieg nicht stark zerstört wurde.