Seit fünf Jahren läuft die knapp 30 Millionen Euro teure Instandsetzung und Restaurierungdes UNESCO-Weltkulturerbes. Durch die umfassenden Sanierungsmaßnahmen erstrahlt der Zuschauerraum des Markgräflichen Opernhauses in Bayreuth nun wieder in seiner ursprünglichen Farbigkeit und Pracht. Die Restauratoren benötigten rund 93.000 Arbeitsstunden allein für den Zuschauerraum.
Neuer Bühnenvorhang
Bei einer Baustellenbesichtigung mit Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) heute (21.12.17) wurden außerdem die neu angefertigten Bühnenvorhänge präsentiert. Die Neuanfertigung war notwendig, da im Zuge der Baumaßnahmen die Bühne vergrößert und damit die originale Größe der Bühnenöffnung aus dem 18. Jahrhundert wiederhergestellt wurde.
Allein für den Hauptvorhang wurden mehr als 150 Quadratmeter Stoff verwendet. Er besteht aus einem Material, das auch im 18. Jahrhundert für den bemalten Hauptvorhang verwendet wurde.
Hochzeitsmedaille aus dem 18. Jahrhundert
Söder präsentierte außerdem auch den Neuankauf einer sehr seltenen Hochzeitsmedaille, die im künftigen Opernhausmuseum ausgestellt werden soll. Die Silbermedaille wurde 1748 als Erinnerung an die Hochzeit von Elisabeth Friederike Sophie von Brandenburg Bayreuth mit Herzog Carl Eugen von Württemberg geprägt. Diese Hochzeit war der Anlass für den Bau des Opernhauses.
Wiedereröffnung des Opernhauses im April
Im April 2018 wird das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth mit einem umfangreichen Festprogramm feierlich wiedereröffnet. Unmittelbar im Anschluss an die Wiedereröffnungsfeiern finden die Residenztage Bayreuth 2018 vom 17. bis 29. April unter dem Motto "Vorhang auf!" statt. Es wird Führungen, Workshops, Vorträge, Theateraufführungen und Mitmachstationen geben.
Anlässlich der Wiedereröffnung bringt die Bayerische Theaterakademie August Everding mit der Bayerischen Schlösserverwaltung am 12. April 2018 die Oper "Artaserse" von Johann Adolph Hasse auf die Bühne des Markgräflichen Opernhauses. Mit der Aufführung von "Artaserse" wird an die Eröffnung des Opernhauses in Bayreuth im Jahre 1748 durch Markgräfin Wilhelmine angeknüpft. Die Schwester Friedrichs des Großen wählte dieses Werk für die Einweihungsfeierlichkeiten des Neubaus.
Als Museum und für Konzerte
Nach der Wiedereröffnung wird das bedeutendste und besterhaltene Beispiel höfischer Opernhausarchitektur als Museum und als Veranstaltungsort für Konzerte genutzt. Im angrenzenden Redoutenhaus soll ein Welterbe-Informationszentrum eingerichtet werden. Die Planungen dazu laufen.
Stichwort: Markgräfliches Opernhaus in Bayreuth
Das Markgräfliche Opernhaus der damaligen Residenzstadt Bayreuth entstand ab 1744 in nur vier Jahren Bauzeit nach Plänen von Joseph St. Pierre. Es gehört zu den wenigen in Europa erhaltenen Theaterbauten des 18. Jahrhunderts und wurde 2012 in den Rang des UNESCO-Welterbes erhoben. Den Innenraum gestaltete Giuseppe Galli Bibiena, der wohl berühmteste Theaterarchitekt seiner Zeit. Der heute noch unversehrt erhaltene Theaterraum strahlt eine besondere Atmosphäre aus.