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Umdenken in der Bau-Industrie: Bauen mit Buchenholz

Umdenken in der Bau-Industrie: Bauen mit Buchenholz

Der Umbau der Wälder von Fichten- zu Mischwäldern ist unumkehrbar; das ist dem Klimawandel geschuldet. Doch Laubbäume wachsen nicht nur langsamer; sie sind auch nicht so einfach zu verarbeiten. Die Bau-Industrie muss umdenken.

Zwar werden immer mehr Häuser in Holzbauweise errichtet. Hauptsächlich wird dabei aber Fichte verwendet. Nur in Einzelfällen wird auch Buchenholz bei der Konstruktion eingesetzt.

"Das Buchenholz wird hauptsächlich in Bereichen verwendet, die eine höhere Tragfestigkeit brauchen als die klassischen Bauhölzer Fichte oder Kiefer haben."
Johannes Groner, Bauleiter

Buche bei anderen Bauteilen zu verwenden ist derzeit noch schwierig. Denn es fehlt an geeigneten Maschinen und Werkzeugen.

"Der Zimmerer ist es gewöhnt, dass er seine Fichte bearbeiten kann. Die Buche ist härter und schwieriger zu bearbeiten. Bohrer brechen ab. Die Bearbeitung dauert recht lang, ist recht mühsam." Johannes Groner, Bauleiter

Außerdem ist Buchenholz deutlich teurer als Fichte. 

Vorteile der Buche

Andererseits kann die Buche auch punkten. Aufgrund ihrer Härte braucht man weniger Material, um große Lasten aufzunehmen. Das haben sich die Bauherren eines Bürohauses in Augsburg zunutze gemacht. Sie haben das Gebäude fast komplett aus Buchen-Schichtholz errichtet. Gestalterisch haben sich für den Architekten ganz besondere Möglichkeiten ergeben.

"Ich mag das Buchenholz. Man sieht das in dem Gebäude sehr schön: An den Oberflächen strahlt das eine andere Eleganz aus als Fichtenbrettschichtholz. Dadurch, dass die tragenden Querschnitte kleiner sind, gelingt's uns einfach, schmälere Anschlüsse zu machen, was so die ganze optische Darstellung von dem Gebäude mit ausmacht. " Frank Lattke, Architekt

Das Bürohaus in Augsburg ist eines der ersten Gebäude in Deutschland, das vorwiegend mit Buchenholz gebaut wurde. In Zukunft wird es wohl mehr davon geben. Denn auch in den Wäldern nimmt in der Anteil der Buchen zu.