Damit würden unabhängige Prüfungs- und Zulassungsverfahren komplett untergraben. Der Bauernpräsident warnte vor eigenmächtigen Verboten und, so wörtlich, "opportunistischen Selbstverpflichtungen". In dem Zusammenhang kritisiert er den Vorstoß von Aldi, die Zulieferer angeschrieben hatten, um Glyphosat in Eigenmarken zu reduzieren. Aus Marketinggründen ruiniere der Handel so die Bauernhöfe, sagte Heidl.
Nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung besteht beim Glyphosateinsatz nach deutschen Vorgaben kein Risiko für Landwirte und Verbraucher.
"Rein emotionale Debatte"
Hierzulande komme das Mittel völlig anders zum Einsatz als etwa in den USA, wo gentechnisch veränderte Pflanzen zugelassen seien. Dort werde das Unkrautvernichtungsmittel während der Wachstumsperiode flächendeckend und in großer Menge auf Felder mit gentechnisch veränderten glyphosatresistenten Pflanzen gesprüht. In Deutschland dagegen werde das Mittel nicht auf Pflanzen gesprüht, die später geerntet und vermarktet werden sollten. Stattdessen werde das Herbizid vor allem nach dem Zwischenfruchtanbau eingesetzt, wenn die Pflanzen im Winter nicht abgefroren seien. Müsse der Bauer die Zwischenfrucht stattdessen unterpflügen und mehrfach über das Feld fahren, sei das keineswegs schonender für die Natur. "Doch die Glyphosatdiskussion ist inzwischen eine rein emotionale Debatte und hat längst die sachliche Ebene verlassen", sagte Heidl.