Das Bayerische Nationalmuseum an der Prinzregentenstraße ist nicht ein spektakuläres Gebäude, und viele seiner spektakulären Kunstwerke waren in den letzten Jahren oder auch noch nie öffentlich ausgestellt. Jetzt ist der Westflügel fertig renoviert, und in der oberen Etage hat eine neue Dauerausstellung eröffnet 1.600 Objekte sind dort zu sehen, und da reiht sich ein Meisterwerk ans andere.
Ein Spiel von Licht und Elfenbein
Es gibt zum Beispiel Elfenbeinschnitzereien, die sind so dünn, dass das Licht durchscheint. In der Silberabteilung sieht man ein Handwaschbecken, in dem man sich die Hände mit parfümiertem Wasser waschen konnte. Etwas ganz Besonderes ist auch der weltweit einzige erhaltene Arkanumskoffer, in dem wurde das Geheimrezept für die Porzellanherstellung aufbewahrt.
Verboten schön
Sogar ein ganzes Zimmer ist in der Ausstellung zu sehen, das sieht aus wie eine Gartenlaube. Da rankt der Wein Spaliere hoch, da flattern Schmetterlinge, da turtelt ein Taubenpaar und das Ganze ist von einem Blumenmaler auf Seide gemalt. Mein persönlicher Favorit ist übrigens ein weinrotes Kleid aus indischer Chintze mit ganz vielen Blumen drauf, von Hand auf den Stoff gemalt und so schön, dass man den Stoff in Frankreich verboten hat, um der heimischen Seidenweberei nicht zu schaden. Was hier zu sehen ist, muss definitiv den Vergleich mit den entsprechenden Sammlungen im New Yorker Metropolitan oder im Louvre nicht scheuen.