In der katholischen Kirche endet ein fast zwanzigjähriger Streit über die sogenannte Schwangerenkonfliktberatung. Deutschlands Bischöfe würdigen erstmals in einem Schreiben an das Zentralkomitee der Deutschen Katholiken die Arbeit des Vereins "Donum Vitae", zu deutsch Geschenk des Lebens. Außerdem sollen "Donum-Vitae"-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter künftig wieder Stellen im kirchlichen Dienst übernehmen dürfen. Das war ihnen bisher verwehrt.
"Marx löst Versprechen ein"
Marx habe bereits beim Katholikentag 2014 in Regensburg versprochen, dass er die Ausgrenzung von "Donum Vitae" innerhalb der Kirche beenden wolle. Dieses Versprechen löse er jetzt ein, sagte Maria Eichhorn, die langjährige Landesvorsitzende des Schwangerenberatungsvereins .
"Ich freue mich, dass endlich gesagt wird, dass wir das gleiche Ziel verfolgen wie die katholische Kirche in ihren Beratungsstellen: nämlich den Schutz des ungeborenen Lebens." Maria Eichhorn
Sie sei sehr dankbar, dass die "Donum-Vitae"-Beraterinnen künftig ihrer Arbeit nachgehen dürfen, ohne dass sie dafür angegriffen werden.
Eklat beim Katholikentag
Beim Katholikentag 2014 in Regensburg gab es einen Eklat, weil der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer lange Zeit versucht hatte, "Donum Vitae" aus dem offiziellen Katholikentagsprogramnm zu verbannen. Die frühere CSU-Bundestagsabgeordnete Maria Eichhorn war bis 2017 Landesvorsitzende von "Donum Vitae".
Straffreie Abtreibung durch Beratungsschein
Papst Johannes Paul II. hatte 1999 die Bischöfe in Deutschland aufgefordert, den für eine straffreie Abtreibung erforderlichen Beratungsschein nicht mehr ausstellen zu lassen. Durch diesen Schein sah der Papst das Zeugnis der Kirche für den Lebensschutz verdunkelt. Daraufhin gründeten katholische Laien den Verein "Donum Vitae". Er berät schwangere Frauen in Konfliktsituationen - und stellt weiterhin den Beratungsschein aus.