Eigentlich hat Brigitte Lehenberger aus Münster im Landkreis Donau-Ries schon einen Job. Sie ist Verwaltungsangestellte in einer Schule. Doch nebenher organisiert sie gemeinsam mit anderen Unterstützern der DKMS unermüdlich Spenden- und Typisierungsaktionen in den Landkreisen Donau-Ries, Dillingen, Augsburg-Stadt und Land, dem Landkreis Aichach-Friedberg und in Neuburg Schrobenhausen.
In Betrieben, Vereinen und Schulen wird geworben. Laut Lehenberger lassen sich jedes Jahr rund 2.500 Schüler typisieren. Die Menschen über Knochenmarkspende zu informieren sei wichtig, denn viele wüssten nicht, dass nur ein einfacher Wangenabstrich nötig ist, um sich typisieren zu lassen.
Mit Melissa hat alles angefangen
Auf den Kampf gegen Leukämie, also Blutkrebs, wurde sie schon im Jahr 1996 aufmerksam. Damals wurde in einer Nachbarregion dazu aufgerufen, für ein kleines Mädchen namens Melissa Stammzellen zu spenden. 3.500 Leute hätten damals bei einer der ersten großen Typisierungsaktionen der DKMS mitgemacht. Das zahlte sich aus, für Melissa wurde ein passender Spender gefunden.
"Es sollte sich jeder bewusst sein, wenn er gesund ist und zwischen 17 und 55 Jahre, dass er der sein kann, der helfen könnte und sich registrieren lassen sollte." Brigitte Lehenberger
Der Wow-Effekt
Ein paar Jahre später hat Brigitte Lehenberger dann selber eine Typisierungsaktion mit Spendenaufruf organisiert - bei einem Fußballturnier. Sie war überwältigt davon, wie viele Leute bereit waren mitzumachen. Sie sei überall auf offene Ohren gestoßen, für sie ein Wow-Effekt. Vor allem weil es sich um eine Aktion ohne einen konkreten Patienten gehandelt habe. Damals war das mit über 1.000 Typisierungen offenbar eine der größten Aktion dieser Art in ganz Bayern.
"Ich war total baff. Die Spendenbereitschaft war riesig." Brigitte Lehenberger
Das allergrößte Geschenk
Die 54-Jährige habe ihren Platz im Ehrenamt für die DKMS gefunden. Es gebe zwar viele Dinge, für die es sich lohnen würde, sich zu engagieren, doch schließlich gebe es für Familien und Patienten kein größeres Geschenk als die Nachricht, dass ein Spender gefunden wurde.
Bei jeder Aktion schenke man Betroffenen Hoffnung. Ihre Freizeit sei dadurch wertvoll investiert. Dazu zitiert sie ein afrikanisches Sprichwort: "Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können sie das Gesicht der Welt verändern."