Grundsätzliche stelle sich der Bund Naturschutz (BN) nicht gegen die touristische Erschließung des Frankenwaldes, heißt es in einer Pressemitteilung. Gegen die kleinere der beiden geplanten Brücken - die 380 Meter lange Lohbachtalbrücke - haben die Naturschützer deshalb auch nichts einzuwenden.
Keine Brücke über das Höllental
Aber gegen die 720 Meter lange Höllental-Brücke. Der BN wirbt deshalb für einen sogenannten Skywalk - eine freischwebende Aussichtsplattform über dem Tal, vielleicht sogar mit einem durchsichtigen Glasboden.
Besucher haben dort die "Möglichkeit, das Höllental mit den Augen zu erschließen und die wertvollsten naturschutzfachlichen Gebiete am König David auf der gegenüber liegenden Talseite zu sehen", so Ulrich Scharfenberg, der erste Vorsitzende der Kreisgruppe Hof.
Skywalk hätte laut BN Vorteile
"Der Skywalk wäre genauso spektakulär und hätte den Vorteil, dass er barrierefrei wäre und somit alle etwas davon hätten", so Scharfenberg weiter. Ein solcher Skywalk hätte laut BN außerdem den Vorteil, dass jeder Besucher die touristischen Highlights erleben könne, ohne den Fuß in das sensible europäische und nationale Naturschutzgebiet Höllental zu setzen.
Tausende Touristen erwartet
Planer und Landratsamt rechnen mit bis zu 300.000 Besuchern pro Jahr. Vor allem im Sommer fürchtet der BN, dass das Höllental von bis zu 6.000 Besuchern pro Tag überschwemmt werden könnte. "Die Ruhe, die Schönheit und die Ursprünglichkeit des Höllentals als einmaliges Relikt in unserer durch Technik, Zivilisation und Mensch dominierten Landschaft darf dem Tourismus nicht geopfert werden", soTom Konopka vom BN-Landesverband.
Höllental als Naturschutzgebiet
Bereits 1940 wurde ein kleiner Teil des Höllentals, die Eichleite und Verwaltersleite mit einer Größe von rund sechs Hektar, unter Naturschutz gestellt. Diese beiden naturschutzfachlich wertvollsten Teile liegen direkt unterhalb des Aussichtspunktes König David - dem Bereich, an dem die geplante Hängebrücke enden soll.