CSU-Chef Horst Seehofer hatte bereits gestern bei einer Pressekonferenz in Berlin verraten, was er den Landtagsabgeordneten heute hinter verschlossenen Türen sagen wird. Er verwies auf den CSU-Parteitag Mitte November mit turnusgemäßen Neuwahlen und betonte, tägliche öffentliche Wortmeldungen schadeten der Partei.
"Bitte Parteitag - ich bin lange genug in der Politik, um die Debatte dort zu führen. Und wenn der Parteitag der Meinung ist, es muss irgendwas entschieden werden, dann werden wir das dort hoffentlich in anständiger Weise diskutieren. Da gehört es hin." Horst Seehofer
Erwin Huber, Seehofers Vorgänger im Amt des CSU-Chefs, sagte, Seehofer müsse sich den kritischen Einwänden der Fraktion stellen.
"Es wird eine sehr schwierige und sehr ernste Diskussion geben - vor allem auch deshalb, weil diese Parlamentarier die nächsten sind, die sich dem Votum der Wähler stellen müssen. Da geht's für viele vielleicht auch darum, ob sie politisch überleben." Erwin Huber
Einzelne fränkische Ortsverbände und der Hofer Landtagsabgeordnete Alexander König fordern offen Seehofers Rücktritt, der Oberpfälzer CSU-Chef und Staatssekretär unter Markus Söder, Albert Füracker, schlägt einen geordneten Übergang vor. Alle anderen führenden CSU-Politiker nennen eine Personaldebatte zum jetzigen Zeitpunkt falsch. Das ist die Ausgangslage vor der Fraktionssitzung und drei Tage nach dem Bundestagswahldebakel der CSU.