Seit Anfang Oktober beobachtet die Bamberger Zentralstelle für Cybercrime Versuche, Computer in großem Stil mit einer Schadsoftware zu infizieren. Dabei handelt es sich um die Software namens "EMOTET", teilt die Zentralstelle mit. Die Schadsoftware ist bereits seit 2014 im Umlauf.
Verbreitung per Mail
Bei EMOTET handelt es sich um sogenannte "Banking-Trojaner", die es auf Anmeldedaten und weitere Daten für das Online-Banking abgesehen haben. Die Verbreitung erfolgt überwiegend über Spam-Mails, für deren Versand andere infizierte Systeme verwendet werden. In den meisten Fällen wird ein legitimer Absender, also ein existierendes Unternehmen oder eine Behörde, vorgetäuscht. Der Empfänger soll einen in der Mail enthaltenen Link aufrufen oder eine Datei im Anhang öffnen. Dadurch werden allerdings infizierte Komponenten automatisch aus dem Internet nachgeladen.
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Zwar seien diese Spam-Mails in den letzten Jahren viel professioneller geworden, dennoch gebe es für den Empfänger Möglichkeiten sie zu erkennen, teilt die Zentralstelle Cybercrime Bayern mit. Wer eine Mail bekommt, sollte auf formale Fehler bei Anreden oder Grußformeln achten. Auch Inhalte oder Betreffzeilen, die keinen Bezug zu einer vorangegangenen Mailkommunikation haben, sind verräterisch. Ebenso Links, die in keinem Zusammenhang mit dem vorgetäuschten Absender stehen.
Die Empfehlung der Experten daher: Ungewöhnliche Mail-Anhänge nicht ohne Rücksprache mit dem Absender öffnen, keine Links in E-Mails anklicken ohne vorher zu prüfen, wo diese hinführen und Warnmeldungen der Betriebssysteme und Virenscanner nicht ignorieren.
Ist der Schaden bereits passiert, sollte eine Strafanzeige bei der örtlichen Polizei gestellt werden, so die Experten. Jeder Einzelfall könne Hinweise auf die Täter liefern.