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Deutlich mehr Fahrradunfälle in Bayern

Die Zahl der Fahrradunfälle in Bayern ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Das geht aus einer parlamentarischen Anfrage der SPD an die bayerische Staatsregierung hervor. Regina Kirschner und Eva Lell

Über dieses Thema berichtet: Bayern am .

Im Jahr 2012 gab es im Freistaat fast 14.000 Fahrradunfälle. 2016 waren es laut Innenministerium etwa 16.000 – also 2.000 Radlunfälle mehr. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Markus Rinderspacher spricht von einem drastischen Anstieg. 

"Alle 33 Minuten findet in Bayern ein Unfall statt an dem ein Fahrrad beteiligt ist.Tendenz: stark steigend. In zwei Drittel aller Unfälle sind die Fahrradfahrer selbst in der Verantwortung, selbst in der Schuld." Markus Rinderspacher, SPD-Fraktionsvorsitzender

z.B. weil sie entgegen der Fahrtrichtung oder auf dem Gehweg radeln. Die Vorfahrt zu missachten und abzubiegen ohne umzuschauen sind weitere Unfallursachen.

So will die SPD Fahrradunfälle verhindern

Der SPD-Fraktionschef Rinderspacher fordert daher: "mehr Fahrradstraßen und auch die Möglichkeit dass Fahrradfahrer auch auf der Fahrbahn unterwegs sein können, weil sie dort gesehen werden und selbst besser sehen können. Deshalb ist das auch ein Prinzip, das in der Zukunkft wieder mehr Geltung haben muss."

Außerdem plädiert die SPD für mehr Verkehrserziehung. Das Innenministerium verweist dabei auf eine Reihe bereits bestehender Projekte wie Infokampagnen der Polizei, Verkehrserziehung in der Schule oder besondere Angebote für Flüchtlinge.

Die Zahlen aufgesplittet nach Regionen

OSTBAYERN: Anders als im restlichen Freistaat, ist die Zahl der Fahrradunfälle in Ostbayern nahezu gleich geblieben. Im Jahr 2012 gab es in Niederbayern knapp 900 Fahrradunfälle. 2016 waren es laut Innenministerium etwa 200 mehr, also 1.100. In der Oberpfalz blieb die Zahl sogar fast gleich – bei etwa 900 (904 auf 922).

SCHWABEN: Im Jahr 2012 gab es in Schwaben rund 2300 Fahrradunfälle. 2016 waren es laut Innenministerium gut 500 mehr. Es gab dabei auch mehr Verletzte. Die Zahl der Toten ist allerdings zurückgegangen: von 19 auf 12.

MITTEL/OBERFRANKEN: Im Jahr 2012 gab es in Oberfranken etwa 750 Fahrradunfälle. 2016 waren es laut Innenministerium rund 1000 – also 250 mehr. Es gab dabei auch mehr Verletzte. Die Zahl der Toten schwankte zwischen einem in 2016 und neun in 2015.

In Mittelfranken stiegen die Radlunfälle von 1800 auf rund 2000 an. Auch hier schwankte die Zahl der getöteten Radler stark (zwischen 2 in 2016 und 11 in 2015).

UNTERFRANKEN: Im Jahr 2012 gab es in Unterfranken 970 Fahrradunfälle. 2016 waren es laut Innenministerium etwa 200 mehr. Es gab dabei auch mehr Verletzte. Die Zahl der Toten ist allerdings zurückgegangen: von 8 auf 5.

OBERBAYERN: Im Jahr 2012 gab es in Oberbayern knapp 6.000 Fahrradunfälle. 2016 waren es laut Innenministerium gut 1.000 mehr, also über 7.000 Radlunfälle. Die Zahl der Toten ist in etwa gleich geblieben (schwankt immer zwischen 27 und 30; Ausnahme 2013: 20).