Die Walhalla-Gemeinde Donaustauf bei Regensburg schafft eine umstrittene Tempo-20-Zone wieder ab, die die Bürgerschaft nahezu gespalten hatte. Das hat der Marktgemeinderat beschlossen, nachdem die Proteste im Ort stark zugenommen hatten. Vor allem, weil es den Donaustaufern an den Geldbeutel ging: Über 1.700 Autofahrer wurden seit Einführung des Tempolimits im April geblitzt, einige verloren auf der verkehrsberuhigten Hauptader sogar den Führerschein. Gegner sammelten knapp 600 Unterschriften.
Tempolimit sollte für mehr Sicherheit sorgen
Die Tempo-20-Zone sollte auf Druck von Anwohnern und Geschäftsleuten für mehr Sicherheit in der Maxstraße von Donaustauf sorgen. Autofahrer weichen nämlich häufig auf den Bürgersteig der verkehrsberuhigten Straße aus, wenn sie ein entgegenkommendes Auto sehen. Die Straße wurde im Zuge der Sanierung verschmälert, die Bürgersteige verbreitert und abgesenkt. Anwohner und Geschäftsleute hatten beklagt, man müsse Angst haben, wenn man das Haus oder ein Geschäft verlasse. Der zweite Bürgermeister von Donaustauf, Wolfgang Weigert, sagte dem BR, möglicherweise lasse sich das längere Befahren des Gehwegs mit anderen Maßnahmen verhindern, zum Beispiel mit Hindernissen.
Nach Wahrnehmung von Anwohnern und Geschäftsleuten sind die Autofahrer auch noch zu schnell. Eine Auswertung der Verkehrsüberwacher ergab: Die meisten geblitzten Autofahrer fuhren etwa 30 Kilometer pro Stunde. Künftig soll in der Donaustaufer Ortsdurchfahrt deshalb wieder Tempo 30 gelten.
Bürgermeister wollte verlängern
Den Antrag auf sofortige Abschaffung der Tempo-20-Zone hatten CSU-Marktgemeinderat Weigert und die SPD-Fraktionsvorsitzende Ursula Hildebrand gestellt. Bürgermeister Jürgen Sommer (SPD) hatte in der Gemeinderatssitzung für eine Verlängerung des Tempo-20-Versuchs um drei Monate plädiert.