In 121 Städten und Gemeinden in Deutschland hat die Deutsche Umwelthilfe eine Überschreitung des zulässigen Stickstoff (NO2)-Grenzwerts gemessen. Die höchste Luftbelastung sei in Berlin, Stuttgart, Köln und Düsseldorf registriert worden. Bundesweit waren es 350 Messstellen.
Laut der DUH sind in Bayern zwei Messstellen in München und Passau an der Spitze der am meisten belasteten Orte. In der Landeshauptstadt wurde demnach an der Landshuter Allee ein Wert von 80 Mikrogramm Stickstoff pro Kubikmeter gemessen, in Passau am Kirchenplatz einer von 67. Der von der EU festgesetzte Grenzwert liegt bei 40.
Auto-Hersteller sollen für Diesel-Aufrüstung zahlen
An weiteren 1.111 Hot Spots seien Werte von über 20 Mikrogramm Stickstoff (NO2) pro Kubikmeter gemessen worden. Die DUH fordert eine Absenkung des EU-Grenzwerts von 40 auf 20 Mikrogramm/m³. Zudem solle die Bundesregierung die Ausdehnung ihres "Sofortprogramms für Saubere Luft" auf alle Ort mit gesundheitlich bedenklichen Werten ausweiten. Bisher seien nur Gemeinde und Städten mit verkehrsnahen Messstation berücksichtigt worden. Eine weitere Forderung der DUH ist die Aufrüstung von Diesel-Autos auf die Abgasnorm Euro 5 und 6 auf Kosten der Hersteller.
"Wir haben in Deutschland ganz offensichtlich ein flächendeckendes Problem mit giftigem Stickstoffdioxid in unserer Atemluft. Ursache dafür sind vor allem die ungefilterten Abgase aus Dieselmotoren“, erklärte der Bundesgeschäftsführer der DUH, Jürgen Resch. "Die neue Bundesregierung muss ihre Hilfe auf alle Städte und Gemeinden ausdehnen, die unter gesundheitlich bedenklichen NO2-Werten leiden, und nicht nur die wenigen Dutzend Städte mit amtlichen Messpunkten finanziell unterstützen."
Im Juni soll es eine weitere Messaktion der DUH mit ungefähr 500 Orten in Deutschland geben.