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Aktion gegen Stellenabbau bei PG - 1

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Empörung wegen Gerüchte um Stellenabbau bei Siemens

Empörung wegen Gerüchte um Stellenabbau bei Siemens

Die Mitarbeiter der Erlanger Kraftwerkssparte werfen ihrem Konzernchef mangelnde Transparenz, Klarheit und Zuverlässigkeit vor. Sie haben von einem geplanten Stellenabbau aus den Medien erfahren und machten heute in Erlangen ihrem Ärger Luft.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Die IG-Metall veranstaltete heute (25.10.2017) in Erlangen die Aktion "Butter bei die Fische Kaeser". Mit dabei waren die Siemens-Betriebsräte und der Erlanger Oberbürgermeister Florian Janik (SPD). Sie erklärten sich solidarisch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Erlanger Kraftwerksparte von Siemens und sprachen von "schlechtem Stil" des Siemens-Konzernchefs.

"Es ist schlecht, wenn Mitarbeiter aus der Zeitung von einem Stellenabbau erfahren. Die Stadt Erlangen unterstützt die Belegschaft." Florian Janik, Oberbürgermeister von Erlangen


Konkurrenz durch erneuerbare Energien


Laut einer Veröffentlichung im Manager Magazin will Konzernchef Joe Kaeser die schwächelnde PG-Sparte (Power and Gas) verkleinern. Nach seinen Angaben sind die Bestellungen in Europa innerhalb eines Jahres um zwei Fünftel gesunken. Als Grund wird die erhöhte Nachfrage für regenerative Energien genannt. Für Siemens-Betriebsrat Manfred Bäreis sind das vorgeschobene Argumente. Als Grund werde immer der Markt angegeben, er fordere daher Konsequenzen beim Siemens-Management und nicht in der Belegschaft.

"Das ist ein Angriff auf Mensch und Familie. Hier wird mit Schicksalen gespielt." Manfred Bäreis, Siemens-Betriebsrat



Keine sichere Zukunft


Einen Personalabbau gab es in der PG-Sparte bereits 2015. Sollten die aktuellen Gerüchte der Wahrheit entsprechen, bedeutet das, dass Standorte geschlossen und Stellen in ganz Deutschland abgebaut werden – auch in Erlangen. Das würde aber dem sogenannten Radolfzell-II-Abkommen mit einer vereinbarter Standort- und Beschäftigungsgarantie widersprechen. Die unter Kaesers Vorgänger Peter Löscher geschlossene Vereinbarung schließt betriebsbedingte Kündigungen unbefristet aus.

"Sollten die Gerüchte stimmen, wäre das ein Angriff auf alle Beschäftigten bei Siemens. Es zeigt, es gibt keine Sicherheit für die Zukunft." Elisabeth Mongs, IG Metall Erlangen


Siemens kündigt außerordentliche Sitzung an


Für Elisabeth Mongs von der IG Metall Erlangen steht fest, dass Managerversagen auf die Belegschaft umgewälzt wird. Für Unmut und Unverständnis in der Belegschaft sorge auch die Tatsache, dass Siemens von einem erfolgreichen Geschäftsjahr spreche, aber offenbar keine soziale Verantwortung für seine Mitarbeiter übernehme, so ein Betriebsrat. Siemens will nun rascher als geplant über die über die Lage in den betroffenen Sparten informieren. Bereits am Donnerstag (26.10.2017) sei eine außerordentliche Sitzung des Wirtschaftsausschusses angesetzt, hieß es aus Unternehmenskreisen. Ursprünglich sollte das Gremium am 8. November tagen.