Es ist der Abend des 17. Oktober 1977, als die GSG 9 den Abflugbefehl in Richtung Mogadischu bekommen. In der Maschine geht es der Spezialeinheit des damaligen Bundesgrenzschutzes erst mal richtig gut, erinnert sich Aribert Martin:
"Wir wurden köstlich in der Maschine bedient. Wir haben uns gefühlt, als ob wir in den Urlaub fliegen, es wurde alles für uns getan." Aribert Martin
Kommando Feuerzauber
In Mogadischu landet die Maschine unbemerkt von den Terroristen in der Dunkelheit. Der 18. Oktober 1977 ist gerade angebrochen, als sich die GSG 9 mit Leitern an die entführte "Landshut" heranschleicht. Und dann kommt das Kommando "Feuerzauber". Aribert Martin steht oben mit auf der Leiter. Die ersten beiden seiner Kameraden werden von der schweren Flugzeugtür von der Leiter geworfen. So steht er als Erster im Flugzeuggang.
"Man ist geschockt. Aber man ist darauf vorbereitet dass jeder alles kann. Und dann habe ich als Erster gesagt: Wir sind aus Deutschland, wir holen sie jetzt alle raus." Aribert Martin
Geiseln zunächst wie versteinert
Die Geiseln sind zunächst wie versteinert, kriechen dann aber auf allen Vieren aus der Maschine. Sie bleiben unverletzt, drei der vier Geiselnehmer werden erschossen. Auch unter den GSG 9 Männern gibt es keine Opfer. Es ist "das Wunder von Mogadischu". Aribert Martin und seine Kollegen bekommen bei der Heimkehr das Bundesverdienstkreuz.
"Ich bin ein emotionaler Mensch"
Als vor einigen Tagen die in die Jahre gekommene Lufthansamaschine "Landshut" nach langer Odyssee nach Deutschland zurückgebracht wurde, war auch Aribert Martin in Friedrichshafen am Bodensee dabei. Das Flugzeug soll restauriert und künftig als Stück Deutscher Geschichte in einem Museum gezeigt werden. Für den Rhöner Aribert Martin war es ein bewegender Moment in die Maschine zu gehen:
"Ich bin hochgelaufen und rein. Ich bin ein emotionaler Mensch. Mir kommen da auch manchmal die Tränen." Aribert Martin