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Ludwig Stiegler, Ex-Bayern-SPD-Chef

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Ex-Bayern-SPD-Chef Stiegler kämpft für GroKo

Der ehemalige SPD-Landesvorsitzende Ludwig Stiegler will beim kommenden Parteitag für eine große Koalition kämpfen. Die Partei sollte ohne Nachbesserungsforderungen in die Verhandlungen gehen, sagt Stiegler. Von Siegfried Höhne

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Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Wenn es nach dem ehemaligen bayerischen Landesvorsitzenden und gebürtigen Oberpfälzer Ludwig Stiegler geht, sollte die SPD ohne Nachbesserungsforderungen in die Koalitionsverhandlungen mit der Union eintreten. Stiegler werde daher auf dem Parteitag am kommenden Sonntag mit aller Entschlossenheit mitkämpfen, dass es zu einer Mehrheit für eine neuerliche große Koalition reicht. "Notfalls auch durch eine feurige Rede", sagte Stiegler dem BR auf Anfrage. Ansonsten sehe er für die SPD das Risiko, auf Dauer regierungsunfähig zu erscheinen.

"Zu sehr das halb leere Glas beweint"

Zwar habe seine Partei bei den Sondierungsverhandlungen nicht die Bürgerversicherung durchsetzen können. Allein, dass es wieder eine Parität bei den Sozialversicherungsbeiträgen gebe, lohne es aber, in einen Koalitionsvertrag einzutreten, so der ehemalige Bayern-SPD-Chef.

Die Gefahr, dass die SPD in einer dritten Koalitionsregierung erneut an Zustimmung verliere, sehe er nicht. Vorausgesetzt, die SPD sei bereit zu kämpfen.

"Wir haben nach den letzten beiden Koalitionen deswegen verloren, weil wir zu wenig gezeigt haben, was wir erreicht haben. Dafür haben wir zu sehr das halb leere Glas beweint." Ludwig Stiegler, SPD

Auch die andere Seite respektieren

Außerdem habe der Stimmenzuwachs für die AfD gezeigt, dass man nur dann eine christlich-humane Flüchtlingspolitik betreiben könne, wenn die eigene Bevölkerung nicht das Gefühl habe, dabei zu kurz zu kommen, Beispiel Wohnungsnot. Im Übrigen gebe er zu bedenken, dass eine Partei, die 20,5 Prozent erreicht habe, auch die andere Seite mit 33 Prozent respektieren müsse.

Ludwig Stiegler wurde 1944 in Parsberg (Lkr. Neumarkt) geboren und war von 2003 bis 2009 Chef der Bayern-SPD. Außerdem von 1980 bis 2009 Bundestagsabgeordneter.