Die Politik hat bislang keine konkreten Lösungen auf den Tisch gelegt, wie der gravierende Pflegemangel in Bayern behoben werden kann, kritisiert Marliese Biederbeck, Geschäftsführerin des DBfK Südost. Laut Verband werden bis 2030 deutschlandweit 500.000 Fachpersonen fehlen.
Mangel an Fachkräften
In Bayern etwa sei die Zahl der Pflegebedürftigen in der Altenpflege in den vergangenen 15 Jahren um 20 Prozent gestiegen – die Zahl der Auszubildenden sei dagegen beinahe gleich geblieben. Außer in Nürnberg und München gebe es in Bayerns Kreisen und kreisfreien Städten beinahe keine arbeitslosen Fachkräfte mehr.
Viele Krankheitsfälle
Der Verband kritisiert, dass ein Pfleger im Alltag häufig zu viele Patienten versorgen müsse, dass die Beschäftigten aus Not häufig auch in ihrer dienstfreien Zeit einspringen müssten und dadurch überdurchschnittlich häufig krank seien. Um den Beruf wieder attraktiver zu machen, fordert der Verband von der Politik Maßnahmen für mehr Geld, Einfluss, Anerkennung, Zeit und gute Arbeitsbedingungen.
Lösungen gesucht
Außer Kritik und Forderungen gegenüber der Politik soll der Pflegekongress auch Lösungsmöglichkeiten aufzeigen. Neben Verbandsfunktionären spricht unter anderen Michael Isfort, stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung. Er will aktuelle Erkenntnisse zur Pflegeausbildung in den Regionen präsentieren – die sei für den Nachwuchs nur attraktiv, wenn sie ortsnah angeboten werde.
Motto: Raus aus der Pflegekrise
Auf dem Podium diskutieren Experten aus Wissenschaft und Praxis mit Politikern aller im bayerischen Landtag vertretenen Parteien – unter dem Motto: "Raus aus der Pflegekrise – Wie kann das gelingen?". Kongress-Veranstalter ist der DBfK-Regionalverband Südost, der Pflegende in Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen vertritt. Anlass ist der internationale Tag der Pflege am 12. Mai, der an die Verdienste von Florence Nightingale erinnert, die Pionierin der modernen Krankenpflege.