Mit einer leichten Verzögerung geht die Sanierung der Steinernen Brücke in Regensburg nach acht Jahren ihrem Ende entgegen. Der mittelalterliche Bau soll jedoch wie geplant im Juni anlässlich des Welterbetages wiedereröffnet werden. Schäden durch Verkehr und Feuchtigkeit hatten die rund 20 Millionen Euro teure Baumaßnahme erforderlich gemacht.
Warten auf wärmeres Wetter
Der vierte und letzte Bauabschnitt - die Arbeiten an den Brückenbögen 6 bis 9 - sei zum Jahresende wie geplant abgeschlossen worden, teilte eine Sprecherin der Stadt mit. Lediglich die Spritzabdichtung habe wegen des Wetters nicht durchgeführt werden können. Deswegen sei der Belag noch nicht verlegt worden. "Für den Einbau der Spritzabdichtung ist für mehrere Tage durchgehend eine Temperatur von mindestens zehn Grad erforderlich", hieß es. Zuvor war die Brücke auf Schäden untersucht worden.
Zweites Wahrzeichen Regensburgs
Wenn das Gerüst abgebaut ist, stehen Arbeiten an den Eisbrechern an. Diese sollen im Laufe des Jahres beendet werden. Die Steinerne Brücke gilt als Meisterwerk mittelalterlicher Baukunst und ist neben dem Dom das zweite Wahrzeichen der Stadt Regensburg.
Bauwerk mit Geschichte
Erbaut wurde das Welterbe von 1135 bis 1146 im Auftrag reicher Kaufleute unter Förderung von Herzog Heinrich dem Stolzen. Sie war damals der einzige steinerne Donauübergang zwischen Ulm und Wien. Durch ihre robuste Bauweise aus Grün- und Kalksandstein war sie weitgehend unabhängig vom Wasserstand der Donau. Kaiser Friedrich I. Barbarossa hatte der Brücke 1182 besondere Privilegien verliehen: Die Einnahmen aus dem Brückenzoll dienten ihrer Erhaltung. 1189 war sie Ausgangspunkt für den Kreuzzug unter Kaiser Barbarossa.
Für Autos gesperrt
Mit heute 15 sichtbaren Bögen und 14 Pfeilern überquert sie auf einer Länge von rund 315 Metern den Nord- und Südarm der Donau sowie die beiden Wöhrdinseln. Nach einem Bürgerentscheid wurde die Brücke vor 20 Jahren für den privaten Autoverkehr gesperrt.
Seit 2008 gilt dieses Verbot auch für Busse und Taxis.