Über Twitter hatte die Aktivistengruppe "Für Lau Haus" eine Hausbesetzung in der ehemaligen "MeinBurk" in der Seidlstraße in der Münchner Innenstadt verkündet. Per Fotos und Tweets begannen sie eine Schnitzeljagd mit der Polizei. Die Polizei wurde hellhörig, weil die Aktivisten gewalttätige Sprüche twitterten wie "10 leere Flaschen können schnell 10 Molis sein " oder "Wir haben unsere Bettlakensammlung durch eine Bombenwerkstatt erweitert". Außerdem veröffentlichten sie Fotos von Molotowcocktails und verbarrikadierten Zugängen mit dem Aufkleber "Lebensgefahr für Bullen".
Durchsuchung ohne Ergebnis
Nach Angaben einer Polizeisprecherin rückte die Polizei deshalb mit zwei Unterstützungskommandos (USK) an, um die Lage zu sichern. Ausgerüstet mit Helm, Schutzanzug und Schild wurde die Lage erkundet. Doch vor Ort fanden die Beamten nichts Auffälliges vor - außer zwei Bannern, die auf den Leerstand von Häusern in München aufmerksam machten und die am angeblich besetzten Haus angebracht waren.
Juristisches Nachspiel
Da die Gruppe "Für Lau Haus" zum "Cornern" im Internet aufrief, was soviel bedeutet wie an der "Ecke herumlungern", wurden Personen im Umfeld der Aktion kontrolliert. Jedoch auch hierbei konnten die Beamten, laut der Sprecherin, nichts auffälliges feststellen. Auf Twitter hat sich der Aktivist mit dem Pseudonym "Für Lau Haus" aber noch verabschiedet: "Als das vermummte USK in mein neues Zuhause gestürmt ist, musste ich leider schon wieder gehen. Aber ich komme wieder!"
Auf Anfrage des Bayerischen Rundfunks bestätigte eine Sprecherin, dass dies ein Nachspiel haben werde. Eine Hausbesetzung gegen den Willen der Eigentümer gilt juristisch als Hausfriedensbruch. Der Zugang zum Haus wurde von der Feuerwehr wieder zugenagelt und die Polizisten rückten ab.
Bereits ähnliche Aktionen
Per Mail und auf ihrer Internetseite hatte die Gruppe die Öffentlichkeit über die Protest-Aktion gegen Leerstand in München informiert. Als die Polizei anrückte, war die Hausbesetzung aber schon wieder vorbei.