Ein Gesamtverkauf sei aber nur eine von vielen Möglichkeiten. "Wir führen Gespräche darüber, wie wir enger mit Partnern kooperieren können", heißt es in einer Presseerklärung der österreichischen Modelleisenbahn Holding, zu der Fleischmann sowie auch Roco gehören. Die Gespräche seien fruchtbar, finale Ergebnisse lägen aber noch nicht vor.
Langwierige Partnersuche
Die Belegschaft in Heilsbronn ist über die Lage informiert. Seit einem dreiviertel Jahr schon würden Partner gesucht, sagte ein Betriebsrat dem Bayerischen Rundfunk. Es habe auch schon Angebote gegeben, diese waren für den Mutterkonzern aber offenbar nicht interessant.
Holding will wieder schwarze Zahlen schreiben
Nach verlustreichen Jahren will die Modelleisenbahn Holding 2018 wieder die Gewinnzone erreichen. Im kommenden Jahr werde erstmals der Effekt des neuen Standortes in Vietnam wirksam, heißt es seitens der Holding. Seit Sommer 2015 sei der Umsatz um zwölf Prozent gestiegen.
Stichwort: Modelleisenbahn Holding
Die österreichische Modelleisenbahn Holding mit Sitz in Bergtheim bei Salzburg ist eigenen Angaben zufolge die Nummer zwei im europäischen Geschäft für Modelleisenbahnen (nach Märklin). Sie beschäftigt insgesamt 750 Mitarbeiter in Werken in Deutschland, Österreich, Rumänien, der Slowakei und Vietnam. 2016 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 49 Millionen Euro.
Stichwort: Fleischmann
Das ursprünglich Nürnberger Unternehmen produziert seit nunmehr 130 Jahren Spielwaren. War dies anfangs Blechspielzeug, wurden in den 1950er-Jahren Modellbahnen ins Sortiment aufgenommen, auf die sich Fleischmann schließlich konzentrierte.
Das Unternehmen wechselte 2008 den Besitzer, die Eigentümerfamilie trennte sich vom Geschäft. Der neue Besitzer verlegte den Stammsitz von Nürnberg nach Heilsbronn, wo heute von einer kleinen Mannschaft unter anderem noch Schienen produziert werden. Nach mehreren Eignerwechseln und einer Insolvenz 2015 gehört Fleischmann zur österreichischen Modelleisenbahn Holding.