Die Stadträte einigten sich am Dienstagnachmittag auch auf ein Lärmschutzkonzept für die Anwohner. Der Verein "Bayreuth Event und Festival" möchte aus dem seit acht Jahren geschlossenen Kultkino einen Veranstaltungsort für Konzerte, Kongresse, Vorträge und Kleinkunst machen.
Sponsoren gesucht
Mit der Entscheidung des Bauausschusses kann nun der Umbau in Angriff genommen werden. Christian Wedlich vom Verein "Bayreuth Event und Festival" rechnet mit Kosten in Höhe von 430.000 Euro. 70.000 Euro seien bereits in den Brandschutz geflossen. Mit der Sanierung des Vordaches werde noch in diesem Jahr begonnen, so Wedlich im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk. Für die Finanzierung sucht der Verein noch Unterstützer und Sponsoren.
Eröffnungstermin noch ungewiss
Das Gebäude hat der Verein von den Eigentümern gemietet. Der Saal wird inklusive Balkon 600 Sitzplätze bieten. Die Bestuhlung stammt aus der Bayreuther Stadthalle. Im Hinterhof des Reichshofs wird ein Lastenaufzug installiert. Für die Künstler werden Container als Umkleideräume bereitgestellt. Kostenintensiv werde auch die Sanierung der Sanitäranlagen, der Heizung sowie der Lüftung, so Wedlich. Wann das Reichshof die Türen für die erste Veranstaltung öffnen wird, steht noch nicht fest.
Das Reichshofkino
Das Reichshofkino hat ein außergewöhnliches Saal-Dach: Es handelt sich dabei um ein sogenanntes Zollinger-Dach und besteht aus hochkant gestellten Holzlamellen in rautenförmiger Anordnung. Im Jahr 1926 wurde das Kinogebäude unter dem Namen "Reichshof-Lichtspiele" im Herzen der Stadt Bayreuth an das Vorderhaus, ein ehemaliges Gasthaus, angebaut. Im letzten Kriegsjahr erlitten sowohl das Vorderhaus als auch das Kinogebäude erhebliche Schäden, wurden aber 1947 wieder aufgebaut. Der Kinobetrieb endete 1999.