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Schüler mit Handys im Klassenzimmer (Symbolfoto)

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Handyverbot an Schulen: Wie schaut es in Regensburg aus?

Bayern ist das einzige Bundesland, in dem ein gesetzliches Handyverbot an Schulen gilt. Zuletzt hat der bayerische Landesschülerrat dieses Gesetz kritisiert und damit eine Diskussion entfacht. Doch wie sieht es zum Beispiel in Regensburg aus?

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Wer an der Regensburger Pestalozzi-Mittelschule nach Schülern sucht, die am Handy tippen, wird selbst auf dem Pausenhof nicht fündig. Denn wie auch an allen anderen Schulen Bayerns gilt hier: Handys müssen aus bleiben. Brigitte Eisenhut ist Lehrerin an der Pestalozzi-Mittelschule und findet, dass das Handyverbot eine gute Sache ist. Denn zum einen lenken Handys Schüler ab und stören den Unterricht. Zum anderen:

"Wenn jetzt wirklich Ärger am Pausenhof ist, und ein Filmmitschnitt die Runde macht, dann geht das in Richtung Mobbing. Das wollen wir verhindern." Brigitte Eisenhut

Medienkompetenz lernen

Allerdings ist ihr klar: Ganz ohne Handy geht es nicht. Eisenhut ist auch im Vorstand des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) in Regensburg. Wie der Verband fordert Eisenhut zumindest eine Lockerung des Gesetzes. "Gezielter Einsatz im Unterricht ist schon wichtig. Besonders im Zeitalter der Digitalisierung. Man muss den Schülern Medienkompetenz beibringen." Diese sollen die Schüler der Pestalozzi-Mittelschule in verschiedenen Projekten lernen.

Ähnliches fordert auch Uwe Stritzel. Er ist Medienpädagoge an der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Regensburg und hofft auf eine breite Diskussion darüber, wie Jugendliche kompetent mit Medien umgehen. Auch außerhalb der Schule. Das heißt aber nicht, sich ständig mit dem Smartphone zu beschäftigen, stellt Stritzel klar.

"Also zu dem kompetenten Umgang mit Medien gehört auch, kompetent zu entscheiden, wann ein Medium nicht genutzt werden soll. Und ich denke, für die Schüler wäre das ein Anlass, darüber zu diskutieren, an welcher Stelle sie das Smartphone überhaupt brauchen. Dann denke ich, kann man über den Dialog zu Lösungen kommen, die für alle Beteiligten tragbar sind." Uwe Stritzel

"Die Konzentration leidet"

Zurück an die Mittelschule: Hier stellt die Vorsitzende des Elternbeirats, Anna Bernpaintner, klar: Sie unterstützt das Handyverbot und findet, dass das Handy nur im Notfall benutzt werden soll. Mit ihrer Tochter, die die zehnte Klasse besucht, habe sie deshalb aber noch nie Probleme gehabt.

"Ich finde es schon wichtig, dass Schüler auch mal sechs Stunden auf das Handy verzichten können. Grundsätzlich brauche ich in der Schule kein Handy, ich finde das unhöflich. Und auch die Konzentration leidet darunter." Anna Bernpaintner

Es scheint, als wären sich an der Pestalozzi-Mittelschule alle einig: Das Handyverbot soll bleiben, wenn auch mit der Möglichkeit zu Ausnahmen. Die sind aber auch jetzt schon gegeben: Nur entscheidet darüber der jeweilige Lehrer. Und selbst die stellvertretende Schülersprecherin, Stefanie Moser, findet: Das Verbot ist eine gute Sache. Sie entkräftet auch das Argument, dass das Handy als Recherchewerkzeug im Unterricht hilfreich sei.

"Also wir haben schon genug Möglichkeiten, um zu recherchieren. Wir haben zum Beispiel drei Computer im Klassenzimmer." Stefanie Moser