Die "weißen hornlosen Heidschnucken", so der offizielle Name, kommen besonders gut auf mageren und feuchten Flächen zurecht.
Schafe halten Grünflächen offen
Die wertvollen Feuchtwiesen-Lebensräume im Hafenlohrtal halten nicht nur Wasserbüffel, sondern neuerdings auch besondere Schafe offen: Es ist eine Herde von derzeit 23 Moorschnucken, die ein Schäfer aus Rothenbuch eigens dafür angeschafft hat. Sie sollen auf den Weideflächen zur Artenvielfalt beitragen. Die "weißen hornlosen Heidschnucken", so der offizielle Name, kommen besonders gut auf mageren und feuchten Flächen zurecht und sollen diese im Naturschutzgebiet Hafenlohrtal, oberhalb Lichtenau/Hoher Knuck, gemeinsam mit Ziegen vor der Verbrachung und Verbuschung bewahren.
Spezialisten für die Feuchtwiese
"Moorschnucken sind wie die Wasserbüffel echte Feuchtwiesen-Spezialisten. Gewöhnliche Weidetiere würden auf solchen Flächen nicht zurechtkommen", erklärt Christian Salomon, Gebietsbetreuer für Grünland im Naturpark Spessart und Biodiversitätsbeauftragter der Regierung von Unterfranken dem BR. Im Kaltenbachgrund bei Mespelbrunn hat der Naturpark Spessart mit Moorschnucken schon seit 2011 gute Erfahrungen gemacht. Seitdem hat sich dort unter anderem das besonders geschützte Fuchs'sche Knabenkraut wieder deutlich vermehrt.
Heidschnucken weiden von Mai bis Oktober
Auf ähnliche Erfolg hoffen die Naturschützer auch bei der auf fünf Jahre angelegten Testphase mit den Moorschnucken und Ziegen im Hafenlohrtal. Dabei ist die Moorschnucken-Haltung an sich schon ein Beitrag zur Biodiversität, denn Moorschnucken werden in der Roten Liste gefährdeter Haustierrassen geführt. Im Naturschutzgebiet Hafenlohrtal weiden sie nun von Mai bis Oktober. Bislang wurde versucht, die kaum mähbaren Flächen durch Mulchen offen zu halten. Das soll mit den Moorschnucken und Ziegen nun noch besser werden.