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Bagger in der Grube Schiltberg

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Hohe Kosten für Entsorgung von Bodenaushub

Beim Bau macht die Entsorgung des Bodenaushubs inzwischen einen großen Teil der Kosten aus. Die Erde muss untersucht und eventuell kostenpflichtig entsorgt werden. Durch eine neue Verordnung könnte das noch teurer werden. Von Daniel Knopp

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Die Grube Schiltberg bei Aichach bekommt immer mehr Anfragen für die Entsorgung von Bodenaushub. Und das obwohl die Kosten für die Abgabe von Aushuberde in den letzten fünf Jahren um 50 Prozent gestiegen sind. Grubenleiter Michael Weiß musste oftmals schon Material ablehnen. So geht es vielen Gruben in Bayern.

"Wir haben eine Anfragesteigerung von 20 bis 30 Prozent. Die Konsequenz daraus ist, wenn es ortsnah nicht mehr verwertet werden kann, wird es 200 bis 300 Kilometer irgendwo hingefahren. Größtenteils dann in den Osten rüber." Michael Weiß, Grubenleiter

Schlecht für Umwelt und Geldbeutel

Letztendlich leidet die Umwelt, aber auch der Geldbeutel. Bauen werde damit deutlich teurer, sagt Josef Wallner vom Bayerischen Bauindustrieverband. Denn wenn der Bauabfall, also die Erde, noch weiter weg transportiert werden müsse, stiegen auch die Kosten.

Die Bauverbände fordern ein Umsteuern in der Umweltpolitik. Diese müsse die Praxis der Baubranche stärker in den Blick nehmen. Bei kleineren Baumaßnahmen wie Garten- oder Landschaftsbau machen die Kosten für Aushub, Beprobung, Zwischenlagerung und Entsorgung von Böden inzwischen bis zu 25 Prozent der Baukosten aus.

Auch bei den Kommunen in Bayern werde das Thema heiß diskutiert, sagt Matthias Simon vom Bayerischen Gemeindetag. Er bekomme im Wochenrythmus zahlreiche Hilferufe zum Thema Bodenaushub und Bauschutt.

Eigene Lösung für Bayern

Mit einer bundesweiten Mantelverordnung könnte sich die Situation noch verschärfen. Die Verordnung sollte erstmals bundesweite Regeln für das Recycling mineralischer Abfälle festlegen und einheitliche Umweltstandards bei der Verfüllung von Gruben schaffen. Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf will für Bayern jedoch eine eigene Lösung.

"Mit der Mantelverordnung im Entwurf und als Beschluss des Bundeskabinetts wie sie jetzt da ist, sind wir nicht einverstanden. Wir befürchten, dass die Kosten zu hoch werden und ein bürokratisches Monster aufgebaut wird. All dies wollen wir nicht." Ulrike Scharf, Umweltministerin