In einem Fall wurde einem Schiff die Weiterfahrt wegen Unterbemannung untersagt. Die Zahl der Besatzungsmitglieder entsprach nicht den Vorschriften. Ein Besatzungsmitglied war illegal beschäftigt und verfügte nicht über die nötigen Papiere.
Über 1.000 Besatzungsmitglieder überprüft
In Bayern waren insgesamt rund 140 Beamte von Polizei und Zoll im Einsatz, um 63 Schiffe zu kontrollieren. Mehrheitlich handelte es sich um Flusskreuzfahrtschiffe. Über 1.000 Besatzungsmitglieder wurden überprüft. In 150 Fällen ermittelt jetzt der Zoll aufgrund des Verdachts von hinterzogenen Sozialleistungen. Auch Verstöße gegen das Mindestlohngesetz wurden dokumentiert.
Illegal oder rechtlich fragwürdig
Nach Informationen aus LKA-Kreisen sind die Beschäftigungsverhältnisse an Bord aller kontrollierten Flusskreuzfahrtschiffe als illegal oder als rechtlich fragwürdig einzustufen. Grund sind häufig Anstellungen über zwischengeschaltete Personaldienstleister im Ausland, um Steuern und Abgaben für Personal zu sparen.
Erkenntnisse über boomende Branche gewinnen
Der BR hatte vor rund vier Wochen über die Verhältnisse in der Branche berichtet. Im Rahmen der Recherchen hatten mehrere Schiffsführer unabhängig voneinander Fälle von Unterbemannung oder zweifelhafte Vertragsbedingungen geschildert.
Die Kontrollen werden bis Sonntag fortgesetzt. Unter Federführung des bayerischen Landeskriminalamts sind dabei europaweit Polizeibehörden im Einsatz, um Erkenntnisse über die boomende Branche zu gewinnen.