Die Bürgermeister von Stephanskirchen und Rohrdorf im Landkreis Rosenheim haben sich am Dienstag mit der Tiroler Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe getroffen. Die Politiker waren sich einig: Mit lenkenden Maßnahmen könne die Politik den Transitverkehr im Inntal reduzieren, etwa mit einer einheitlichen Korridormaut zwischen München und Verona.
Felipe: Niedrige Dieselsteuer kommt auf Prüfstand
Felipe versprach außerdem, die niedrige Besteuerung von Dieselkraftstoff in Österreich auf den Prüfstand zu stellen. Ziel sei, das sogenannte Dieselprivileg mittelfristig abzuschaffen.
"Wir wissen, wir müssen die Verkehrsbelastung im bayerischen und österreichischen Inntal reduzieren, dazu braucht es im Wesentlichen Verlagerung von der Straße auf die Schiene und Kostenwahrheit auf der Straße." Tirols Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe
Um mehr Güter auf die Schiene zu bringen, fordert der Stephanskirchner Bürgermeister Rainer Auer auch auf deutscher Seite ein sektorales Fahrverbot, wie es in Tirol Bestand hat: Einige Güter wie etwa Autos und Müll dürfen nicht auf der Straße transportiert werden.
Doch keinen Brennernordzulauf?
Die Hoffnung der Gemeinden Stephanskirchen und Rohrdorf: Wenn lenkende Maßnahmen den Lkw-Verkehr im Inntal reduzieren, braucht es am Ende vielleicht gar keine neue Zugstrecke für den Güterverkehr – Stichwort "Brennernordzulauf".
Der Schulterschluss der bayerischen Gemeinden mit Tirol soll weiter Bestand haben. Auer sagte dem BR, er weigere sich an der Gemeindegrenze das Denken aufzuhören, er sei an ökologischen Zusammenhängen interessiert.
Tirol plant im zweiten Halbjahr weniger Blockabfertigungen
Zur Blockabfertigung sagte die Tiroler Politikerin, dass es in der zweiten Jahreshälfte deutlich weniger Blockabfertigungen geben werde. Mitte September werde festgelegt, was im kommenden Jahren an Blockabfertigungen stattfinden wird.