Barbesitzer Marcus Andre.
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Bars bleiben geschlossen - Besitzer machen sich Sorgen

Bars bleiben geschlossen - Besitzer machen sich Sorgen

Für die Gastronomie in Bayern werden die Corona-Regeln nicht verschärft, so lautet der bayerische Kabinettsbeschluss. Bars aber bleiben weitere vier Wochen geschlossen. Für Barbesitzer Marcus Andre aus Pfaffenhofen an der Ilm wachsen die Sorgen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Weitere vier Wochen fehlende Umsätze, laufende Nebenkosten und die Tilgung des Kredits für die neue Bar 1197 im Stadtzentrum von Pfaffenhofen an der Ilm. Für Unternehmer und Barbesitzer Marcus Andre wachsen die Sorgen nach dem Kabinettsbeschluss der bayerischen Staatsregierung, während Restaurants auch ohne 2G-plus Regelung weiter geöffnet bleiben dürfen und Bayern damit bundesweit einen Sonderweg geht.

Oft keine Überbrückungshilfe

Weil Andre die geplante Neueröffnung seiner Bar ausgerechnet zu dem Zeitpunkt verschieben musste, als der Lockdown für Bars in Kraft trat, hat er noch keinen Umsatz gemacht. Er bekommt keine Überbrückungshilfe. Auch seine Mitarbeiter will er nicht verlieren, so Andre. Sein Barkeeper habe sich bereits als Überbrückung einen Job in einem Testzentrum gesucht, so der Unternehmer. Er findet es unfair, dass Bars in anderen Bundesländern geöffnet bleiben. "Man versteht’s irgendwo nicht, warum ein Bundesland dem anderen nicht gleichgestellt wird. Es ist wieder ein harter Brocken, dass man jetzt warten muss, dass bei uns auch anderweitig Familien dranhängen, die trotzdem ihren Lebensstandard unterhalten müssen und je länger das geht, desto mehr fällt an."

Mangelnde Planungssicherheit Gift für Unternehmertum

Mangelnde Gleichbehandlung zwischen Gastronomie, Bars und Clubs, aber auch im Einzelhandel bemängelt auch der Verband ProWirtschaft Pfaffenhofen. Laut Vorstand Dirk Bergner sinke dadurch die Planungssicherheit für viele Geschäfte. Das sei Gift fürs Unternehmertum. Das Vertrauen bei den Unternehmern in die Politik leidet. "Vor allem bei den Bars und Diskotheken fragt man sich ja, passt das Geschäftsmodell zur aktuellen Situation? Viele sind davon ausgegangen, dass es bald wie früher wird." Andere betrifft das nicht. Aber in der Gast- und Schankwirtschaft sollte man sich derzeit sehr genau überlegen, was man macht, so Bergner. Ihm zufolge habe das Vertrauen örtlicher Unternehmen in die Politik gelitten. Auch das Gründen in Coronazeiten sei dadurch schwieriger geworden in einzelnen Branchen.

Dehoga fordert Verbesserung

Auch laut dem Hotel- und Gaststättenverband Dehoga Bayern ist die Lage für Bars und Diskotheken, die jetzt wieder im Lockdown sind, äußerst prekär. Landesgeschäftsführer Thomas Geppert zufolge fehle den Betreibern vollkommen die Perspektive. Es gebe einige Schankwirtschaften, die den Lockdown mit dem Angebot von Speisen umgehen. Das ist aber nicht so einfach, weil bestimmte Regeln gelten. Ihm zufolge sei es auch schwierig, dass in anderen Bundesländern Bars geöffnet haben dürfen, aber in Bayern nicht. Deshalb fordert der Verband, dass die Überbrückungshilfe 4, die seit Januar neu gilt, verbessert wird. Die habe sich im neuen Jahr deutlich verschlechtert. So würden Unternehmern beispielsweise nicht mehr die vollen Sozialversicherungskosten beim Kurzarbeitergeld erstattet, so Geppert. Auch gebe es weniger Eigenkapitalhilfe. Dennoch ist Geppert froh, dass die Gastronomie unter den aktuellen Bedingungen weiter geöffnet bleiben dürfe.

Hoffnungsschimmer für Barbesitzer

Einen Hoffnungsschimmer gibt es auch für Barbesitzer Marcus Andre: Sein Vermieter habe ihm zunächst die Miete gestundet. Den fehlenden Umsatz will er versuchen wettzumachen, wenn er endlich aufmachen darf. In der Zwischenzeit arbeitet er in einem nahegelegenen Café und hofft nun auf den 9. Februar. Dann will das Kabinett die derzeitigen Regeln in der Gastronomie noch einmal überprüfen.

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