Der mutmaßliche IS-Unterstützer wird sich vor dem Oberlandesgericht München erklären müssen, warum er verschiedene Facebook-Profile mit zweideutigen Botschaften betrieben hat. In einem seiner Accounts findet man ein Bild mit schwarzem Hintergrund und aufgemalten Blutstropfen. Dazu steht in roter Schrift "Syrien". Das Bild ist von 2012. Seitdem befindet sich der heute 30-Jährige in Deutschland.
Seit Ende September 2016 in Untersuchungshaft
Der Syrer aus Würzburg soll den siebenjährigen Sohn seiner Lebensgefährtin geschlagen haben. Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft München wollte er aus dem Jungen einen Kindersoldaten machen und habe ihm IS-Propaganda-Videos gezeigt.
Zudem soll der Angeklagte an Planungen für einen Bombenanschlag auf eine Synagoge in Berlin beteiligt gewesen sein. Seit 2014, so der Vorwurf, habe er versucht andere zu Anschlägen für den IS zu bewegen. Seit Ende September 2016 sitzt der 30-Jährige in Untersuchungshaft. Derzeit sind bis 22. März 14 Verhandlungstage angesetzt. Fünf weitere Sitzungstage wären bei Bedarf bis Mitte Mai ins Auge gefasst.
Der Syrer war als Student an der Uni Würzburg immatrikuliert, anfangs für Physik später für Medizin. Er war den Justizbehörden zunächst durch sein aggressives Verhalten gegenüber seiner Lebensgefährtin aufgefallen. Weil sie sich von ihm trennen wollte, hatte er sie massiv bedroht.
Dutzende Verfahren vom Generalbundesanwalt
Die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) bei der Generalstaatsanwaltschaft München hatte im August 2017 Anklage gegen den Mann erhoben. Sie wirft ihm Mitgliedschaft in einer ausländischen Terrorgruppe, Anleitung zur Begehung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat sowie gefährliche Körperverletzung und Misshandlung von Schutzbefohlenen vor.