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Abwasser in einer Kläranlage

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Kläranlage Weißenburg beseitigt Medikamente und Hormone

Um Mikro-Schadstoffe wie Medikamentenrückstände und Hormone im Abwasser zu reduzieren, wird heute an der Kläranlage in Weißenburg ein bayerisches Pilotprojekt gestartet. Dadurch soll sich die Wasserqualität deutlich erhöhen. Von Claudia Mrosek

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

In der Weißenburger Anlage kommt eine komplett neue Kläranlagentechnik zum Einsatz: In der sogenannten "vierten Reinigungsstufe" fließt das normal vorgereinigte Abwasser nun aus Becken der Kläranlage in einen Ozonreaktor. Die Medikamentenrückstände und Hormone werden oxidiert, die Verbindungen aufgebrochen. Über spezielle Filter werden die Rückstände dann aus dem Abwasser entfernt. Der Ozonreaktor ist in einem rund 150 Quadratmeter großen Gebäude untergebracht, das im vergangenen Jahr auf dem Gelände der Weißenburger Kläranlage gebaut wurde.

Arzneimittelrückstände in Fischen und Muscheln

Das Pilotprojekt in Weißenburg soll die Technik im Einsatz testen und auch überprüfen, ob Aufwand und Ergebnis in einem guten wirtschaftlichen Verhältnis stehen. Weißenburg wurde für das Projekt ausgewählt, weil das gereinigte Wasser in die Schwäbische Rezat fließt, die selbst wenig Wasser führt. Im Vorfeld haben Untersuchungen ergeben, dass Fische und Muscheln in der Schwäbischen Rezat entsprechend hohe Konzentrationen zum Beispiel von Arzneimittelrückständen aufweisen. Ziel ist es, durch die Behandlung des Abwassers, diese Konzentrationen und somit auch die Belastung der Organismen deutlich zu reduzieren.

Zuschuss von Freistaat

Das Pilotprojekt soll ein Beitrag zur Verbesserung der Gewässer-Ökologie sein, um Gewässer als wichtigen Lebensraum zu erhalten und zu fördern. Das Projekt wird vom Bayerischen Landesamt für Umwelt im Auftrag des Bayerischen Umweltministeriums koordiniert. Die Kosten dafür betragen rund drei Millionen Euro, Drei Viertel davon übernimmt der Freistaat, den Rest zahlt die Stadt Weißenburg als kommunaler Träger der Kläranlage. Das Pilotprojekt wird mit umfangreichen Messungen wissenschaftlich bis ins nächste Jahr begleitet.