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Klappschilder gegen Wildunfälle

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Klappschilder gegen Wildunfälle im Kürnachtal im Oberallgäu

Klappschilder gegen Wildunfälle im Kürnachtal im Oberallgäu

Allein auf der sechs Kilometer langen Strecke durchs Kürnachtal passieren ein gutes Dutzend Wildunfälle pro Jahr. Jäger und Landratsamt haben deshalb spezielle Klappschilder entwickelt, die Autofahrer zur Vorsicht mahnen.

Von
Sylvia Winter

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Im Kürnachtal zieht das frische Grün an der Straße nach dem langen Winter jetzt wieder Reh- und Rotwild an. Auf der nur sechs Kilometer langen Strecke kommt es zu 10 bis 15 Wildunfällen pro Jahr. Der zuständige Berufsjäger Jörg Finze hat deshalb seine speziellen Klappschilder wieder aufgeklappt.

Zugeklappt sind sie einfach grau - aufgeklappt ist darauf das typische "Vorsicht Wildwechsel"-Schild zu sehen. Für die Autofahrer ist das aufgeklappte Schild ungewohnt und sie regieren laut Jörg Finze besser darauf, als wenn es das ganze Jahr über sichtbar wäre.

Pilotversuch des Landkreises

Der Landkreis hat mit den Klappschildern vor fünf Jahren einen Pilotversuch gewagt. Zusätzlich ist vor etwa zwei Jahren noch ein Plakat mit einem nah fotografierten Gesicht eines Rehs aufgehängt worden: Es schaut einen eindringlich an, dazu der Spruch in Anlehnung an Shakespeare "Sein oder nicht sein. Fahr langsam."

Das Konzept geht auf

Jörg Finze beobachtet, dass viele Autofahrer merklich abbremsen, wenn die Schilder wieder frisch aufgeklappt sind und sie den Spruch lesen. Langsam fahren ist das A und O gegen Wildunfälle: Bei 80 Stundenkilometern hat ein 150 kg schwerer Hirsch zum Beispiel eine Auftreffenergie von mehreren Tonnen. Als wäre es ein Elefant, sagt Jäger Finze. Im Moment sind die Rehe und Hirsche vom Winter ausgehungert. Direkt am Straßenrand fressen sie das frische Gras und stillen ihren Mineralstoffbedarf, indem sie das Streusalz aufschlecken.