In einem "Arche-Dorf" schließen sich mindestens vier tierhaltende Betriebe in einem Ort zusammen, um vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen zu erhalten und zu züchten. Den Bauern in Kleinwendern geht es unter anderem um das Coburger Fuchsschaf. Das weiße Schaf mit braunem Gesicht und Beinen ist besonders anspruchslos und widerstandsfähig. Diese Landschafe waren früher in Franken und anderen Mittelgebirgsregionen weit verbreitet. Inzwischen streifen nur noch wenige Herden durch die Region – unter anderem in Kleinwendern.
Rinder, Ziegen, Geflügel und Karnickel
Weitere selten Tierrassen in Kleinwendern sind Thüringer Waldziegen, Rotvieh (eine Rinderrasse), zwei seltene Hühnerrassen, bayerische Landgänse und die Karnickelrasse Rheinische Schecken. Den Titel "Arche-Dorf" verleiht die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH). An den Titel sind strenge Auflagen geknüpft.
Bisher erst ein "Arche-Dorf" in Deutschland
Die Bewohner von Kleinwendern haben sich dafür mit dem Fichtelgebirgsverein zusammengetan. Kleinwendern hofft, dass sein Antrag von der GEH angenommen wirdund eine Kommission alle Kriterien als erfüllt betrachtet. "Arche-Dörfer" sollen viele Menschen mit der Situation von alten, in ihrem Bestand gefährdeten Nutztierrassen vertraut machen und die Rassenvielfalt demonstrieren. In Kleinwendern reisen schon heute Besucher extra zum Betrachten der seltenen Tierarten an. In der Bundesrepublik gibt es neben vielen "Arche-Höfen" bisher nur ein einziges "Archedorf": Steinlah im Landkreis Wolfenbüttel in Niedersachsen.