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Bäckereiverkäuferin (Symbolbild)

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Kündigungen nach Tariflohnforderung in Großostheim

Sieben Bäckereifachverkäuferinnen haben von einer Bäckerei-Kette mit Sitz in Großostheim bei Aschaffenburg ihre Kündigung erhalten, nachdem sie eine Bezahlung nach Tarif gefordert haben. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mit.

Die NGG trifft sich heute Vormittag mit den Beschäftigten im DGB-Haus in Aschaffenburg. Ziel sei die Wiedereinstellung der Mitarbeiterinnen unter Tariflohn. Es gehe um Summen zwischen 300 und 1.200 Euro. "Wenn Sie das aufs Jahr hochrechnen und auf 200 Beschäftigte im Raum Aschaffenburg, spart Bickert hier natürlich eine ganze Menge!“, sagt NGG-Geschäftsführer Ibo Ocak dem BR.

"Wir unterstützen die Beschäftigten von Bickert bei ihrer Klage vor dem Aschaffenburger Arbeitsgericht. Eine der Frauen ist sogar schwanger – sie hätte einen besonderen Kündigungsschutz. Wir können gesetzlich nur eine Lohndifferenz für die letzten drei Monate geltend machen." Ibo Ocak, NGG-Geschäftsführer in Unterfranken

Vielleicht Fall für Staatsanwalt

Ocak überlegt darüber hinaus, Strafantrag gegen die Geschäftsführung zu stellen. "Wenn ich es beweisen kann, dass den Mitarbeiterinnen gekündigt wurde, weil sie einer Gewerkschaft angehören, wäre das ein dickes Ding und ein Fall für den Staatsanwalt!" Die Bäckerei will sich zu den Vorwürfen indes nicht äußern. Der Senior-Chef sagte auf Nachfrage des Bayerischen Rundfunks, er gebe dazu keine Stellungnahme ab. Seine Firma mit Stammsitz in Großostheim und mehreren Filialen im Aschaffenburger Raum beschäftigt mehr als 200 Menschen. Sie ist Mitglied in der Bäckerinnung.