In der Diskussion um den umstrittenen Abbau in dem KZ-Steinbruch von Flossenbürg (Lkr. Neustadt an der Waldnaab) stellt Gedenkstättenleiter Jörg Skriebeleit klar, dass er sich einen Abbau über das Jahr 2024 hinaus "kaum vorstellen" kann. Jetzt sei die Herausforderung, eine Nutzung für die Zeit nach 2024 zu finden. 2024 endet der Pachtvertrag zwischen dem Eigentümer des Steinbruchs, dem Freistaat Bayern, und den Granitwerken Baumann, die hier Granit abbaut.
Grüne starten Anfrage
Im letzten Jahr hat sich der damalige Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) dafür ausgesprochen, den Pachtvertrag nicht zu verlängern. Aber eine Entscheidung ist nicht gefallen, es gibt keinen neuen Sachstand, betont Skriebeleit. Die Landtagsfraktion der Grünen hat eine Anfrage über die Zukunft des Steinbruchs gestellt, deren Antwort mit Spannung erwartet wird.
Verwaltet wird der Steinbruch von der IMBY, der "Immobilien Freistaat Bayern", die früher beim Finanzministerium angesiedelt war und jetzt zum neuen Bau-Ministerium von Ilse Aigner (CSU) gehört.
Steinbruch in Gedenkstätte einbeziehen
Der Leiter der renommierten Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin, Johannes Tuchel, hat unterdessen gefordert, den Abbau zu beenden und den Steinbruch in die Gedenkstätte einzubeziehen.
Der Steinbruch ist in seiner Bedeutung nicht zu überschätzen. Ohne Granit hätte es das KZ nicht gegeben, betont Skriebeleit. Ab 1942 war er Standort für die Rüstungsproduktion des Flugzeugherstellers Messerschmitt. Im Steinbruch gibt es zudem Originalgebäude aus der KZ-Zeit.
Allerdings präsentieren sich einige Gebäude in keinem guten Zustand. Zwei Gebäude, die unter Denkmalschutz stehen, sind sogar eingestürzt.