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Landessynode der evangelische Kirche in Bayern

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Landessynode in Schwabach: Friedensappell zum Auftakt

Landessynode in Schwabach: Friedensappell zum Auftakt

Die evangelische Landessynode tagt seit heute Vormittag in Schwabach bei Nürnberg. Thema auch hier: der Krieg in Syrien. Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm lehnt Militäreinsätze ab. Von Tilmann Kleinjung und Stefanie Gentner

Über dieses Thema berichtet: Bayern am .

Die Tagung der evangelischen Landessynode in Schwabach beginnt mit einem Friedensappell. Landesbischof Bedford-Strohm forderte das Kirchenparlament auf, gemeinsam mit ihm für die Überwindung der Gewalt in Syrien zu beten. Das menschliche Leid dort sei "kaum noch zu ertragen". Auf barbarische Art und Weise seien Zivilisten mit Giftgas getötet oder verletzt worden, so Heinrich Bedford-Strohm – und er teile das Gefühl, dass man etwas gegen die Verletzung des Völkerrechts tun müsse. Aber ein Militärschlag bringe keine Lösung.

Appell der Kirchen für Frieden in Syrien

Es müsse zumindest ein Plan für die Zeit danach, für die Zukunft des Landes erkennbar sein, sagte Bedford-Strohm. Deshalb appellierten die Kirchen weltweit an die internationale Staatengemeinschaft und die Großmächte, endlich Frieden und eine zivile Zukunft für Syrien zu schaffen, sagte der Bischof, der auch Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist.

"Als Kirchen appellieren wir dringlich an die internationale Staatengemeinschaft und an die Großmächte, endlich Frieden für Syrien zu schaffen, in dem die Gewalt ein Ende hat und die Opfer Gerechtigkeit erfahren." Bayerischer Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm

Segnung homosexueller Paare

Bei der Landessynode steht unter anderem eine Debatte über die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare an. Bisher können gleichgeschlechtliche Partnerschaften, sogenannte Homo-Ehen, nicht in öffentlichen Gottesdiensten, sondern nur im seelsorgerlichen Rahmen gesegnet werden. Grundlage für die Diskussion soll der Abschlussbericht einer Arbeitsgruppe sein.

Pensionen auf dem Prüfstand

Zuvor aber sprach der Landesbischof die Finanzen in der Kirche an. Denn ein realistischer Blick auf die langfristige Finanzplanung zeige, "dass nicht alles an Gebäuden und hauptamtlichen Mitarbeitenden zu halten sein wird, was bisher möglich war", betonte Bedford-Strohm. Es sei nachvollziehbar, dass die Synode als Kirchenparlament der rund 2,4 Millionen bayerischer Protestanten aus "Fürsorgegründen für die ganze Kirche" auch die Pensionen auf den Prüfstand stelle.

Von diesen Überlegungen seien die Berufsgruppen der bayerischen Pfarrerinnen und Pfarrer, der Diakone, der Religionspädagogen und andere Kirchenbeamte betroffen, erläuterte Bedford-Strohm. Ein Ausschuss wird der Synode, die noch bis Donnerstag tagt, einen Bericht über die Zukunft der Versorgung der öffentlich-rechtlich Beschäftigten vorlegen. Im Vorfeld war es bereits zu Widerstand aus der Pfarrerschaft gekommen.

Mehr Jugendliche bei den Kirchenvorstandswahlen

Bedford-Strohm ging auch auf die Rolle der Jugendlichen in den kirchlichen Entscheidungsgremien ein. Er betonte, die Jugendlichen müssten gestärkt werden und rief junge Menschen dazu auf, sich rege an den anstehenden Kirchenvorstandswahlen zu beteiligen.

Die Landessynode ist das Kirchenparlament der evangelischen Kirche in Bayern. Für Diskussionen sorgt bei dieser Tagung ein Vorschlag zur kirchlichen Segnung homosexueller Paare. Dagegen regt sich vor allem bei konservativen Protestanten Widerstand.