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Gerichtsgebäude in München

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München: Viereinhalb Jahre Haft für "Leibärztin der Päpste"

Eine Hochstaplerin ist in München zu einer Haftstrafe von viereinhalb Jahren verurteilt worden. Sie hatte der Schwiegermutter von Heino Ferch vorgegaukelt, "Leibärztin der Päpste" zu sein, und so mehrere 100.000 Euro kassiert. Von Birgit Grundner

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Die Richter am Münchner Landgericht sind überzeugt: Die 67-Jährige hat mehr als 400.000 Euro ergaunert, indem sie sich unter anderem als "Leibärztin der Päpste" ausgab. Ihr Opfer war eine vermögende und sehr gläubige 70-jährige Bekannte aus Tegernsee, die nach der letztlich tödlichen Erkrankung ihres Sohnes in einer persönlichen Krise steckte. Laut Medienberichten handelt es sich um die Schwiegermutter des Schauspielers Heino Ferch.

Geld für Benedikts Treppenlift

Um an deren Geld zu kommen, soll die verurteilte falsche Ärztin mit angeblich engen Kontakten zum Vatikan immer wieder neue Geschichten erfunden haben. Zwei Beispiele: Der emeritierte Papst Benedikt brauche einen Treppenlift, den die Kirche nicht zahlen wolle, weil ein emeritierter Papst eigentlich gar nicht existieren dürfe.

Insgesamt 22 Betrugsfälle

Und: Benedikts Privatsekretär Georg Gänswein sei an Prostatakrebs erkrankt, es gebe eine besondere Behandlung aus Afrika, aber auch diese werde von der Kirche nicht finanziert.

In 22 Betrugsfällen hat das Gericht die Frau schuldig gesprochen. Das Urteil – viereinhalb Jahre Haft – ist noch nicht rechtskräftig.