Der Regensburger Stadtrat entscheidet heute über die Pläne für den fast 250 Millionen Euro teuren Neubau einer Straßenbahn. Es gilt als wahrscheinlich, dass das Plenum grünes Licht geben wird. Regensburg bekäme damit 50 Jahre nach der Stilllegung wieder eine Straßenbahn.
Stadtbahn ist kostengünstiger als Alternativen
Vor rund einer Woche hatte sich bereits der Planungsausschuss einstimmig dafür ausgesprochen. Die Entscheidung basiert auf einer Studie für ein neues Nahverkehrssystem in Regensburg. Laut der Studie setzt sich eine Trambahn gemessen an Nutzen, Kosten und Realisierbarkeit gegen andere Systeme durch. Untersucht wurden etwa ein Elektro-Bus-Netz oder eine Stadtbahn, die auch ins Umland führt. Konkret empfehlen die Ingenieure den Bau eines fast 250 Millionen Euro teuren Straßenbahnnetzes mit zunächst zwei Linien auf insgesamt 15 Kilometern Länge. Bis zu 80 Prozent der Kosten könnten über eine Förderung durch Bund und Land hereinkommen.
Bahn im fünf-Minuten-Takt
Die Tram würde den Stadtnorden mit dem Uniklinikum im Stadtsüden sowie mit den großen Industrie- und Wohngebieten im Südosten von Regensburg verbinden. Die Trambahn könnte bei einem durchgängigen fünf-Minuten-Takt den Prognosen zufolge bis zu 130.000 Menschen am Tag befördern. Einen Zeitrahmen, bis wann die Trambahn in Regensburg realisiert werden könnte, nennt die Studie allerdings nicht. Nach Einschätzung der städtischen Planungsreferentin Christine Schimpfermann könnten zwölf bis 15 Jahre vergehen, bis erste Baumaßnahmen abgeschlossen sind.
Regensburg hatte seit Beginn des 20. Jahrhunderts schon einmal ein Trambahnnetz, in der Hochzeit verkehrten vier verschiedene Linien im Stadtgebiet. 1964 wurde die Straßenbahn aber stillgelegt.